• Sie reden so selig von Wonne,
    Von Wonne und sonnigem Schein;
    O Liebe, du böse Liebe,
    Wie schaffst du tiefinnere Pein
    Und kommst doch so heimlich und leise
    In's Herze hinein!

    Es grünen die Reben am Hügel,
    Es blühen die Blumen im Thal;
    O Frühling, du trüber Frühling,
    So...

  •  
    Vom Himmel lächeln die Sterne
    Der träumenden Erde zu.
    Aus ihrer duftigen Ferne
    Kommt's Märchen von Fried' und Ruh'.

    Was scheeren mich Sterne und Sonne!
    Was hilft mir, was droben es giebt!
    Und doch: o träumende Wonne,
    Die liebet ein Herz,...

  •  
    Wohl sind mir glühende Rosen erblüht,
    Tiefdunkele Augen und lockiges Haar
    Umfingen, umstrickten mein träumend Gemüth
    Und nahmen die Sinne mir ganz und gar.
    Es wogte, es hob sich die sehnende Brust;
    Es ward ihr die wilde bezaubernde Lust: -
    - - - - Du bist meine...

  • (Aus einem dramatischen Gedichte)

    Du hast gesiegt, urewig junge Macht,
    Du kannst allein den Groll, das Hassen dämpfen;
    Dir hab ich heut zum Opfer mich gebracht,
    Und unter deiner Fahne will ich kämpfen.
    Aus...

  • Was zucket weiter durch den Raum,
    Als wie die Sterne strahlen?
    Was malet schöner, als wol kaum
    Die größten Maler malen?

    Was ist noch tiefer als das Meer,
    Was wilder als die Wogen?
    Was kommt noch brausender daher
    Als ein Orkan gezogen?

    Was zucket wie der Blitz so...

  • Wer kann nennen,
    Was sich nicht nennen läßt,
    Wer bekennen,
    Was unser Sinn nicht faßt,
    Was göttlich in uns hallt,
    Was sehnend uns durchwallt,
    Die heiligen Triebe
    Der allumfassenden Liebe,
    Die du im Herzen hast?
    (Band 1 S. 64)...

  • Ich weiß, daß ich dich noch nicht richtig liebe:
    Noch schloß ich mich nicht ganz dem Hasse zu
    und noch verbirgt sich in mir manches Trübe
    das anders ist, als du.

    Verzeih und habe weiter nur Geduld
    Wie deine Flamme täglich höher schlägt
    in mir, so löst die Schlacken sie der Schuld
    vom Herzen...

  • Das aber sind des Lebens schönste Stunden,
    wenn Deine Seele zu der meinen spricht.
    Dann hat ein Fremdling Heimatsstatt gefunden,
    dann fühlt ein Kranker seinen Schmerz gesunden,
    dann sieht zu Nacht ein Schiffer Land und Licht.

    Das aber ist ein Glück, nicht auszusagen,
    wenn mich Dein Arm, Dein starker Arm...

  • Gnade wird dir, o meine Seele!
    Die Nebel zerrinnen,
    aufquellen die Fernen,
    zur Feier gerüstet winken die Pfade.
    O rauschet, ihr schweren Wälder!
    Ihr Flüsse, murmelt!
    Willkommen! o all ihr Genien!
    Ihr Landschaften meiner Liebe!
    Deine Gnade mir, o Liebe!...

  • Liebe liebte ich, doch nicht das Lieben.
    "Ob der Junge nicht bald fertig ist"?
    Dachte ich und haßte diesen Mist.
    Wenn die Liebe ohne Lust geblieben.

    Durch vier Jahre spürte ich nur einmal
    Selber die Begierde, selber Lust.
    Daß es so war, hatt ich nie gewußt.
    Doch es war im Traum und darum...