•      Wie die Wellenschaumgeborene
    Stralt mein Lieb im Schönheitsglanz,
    Denn sie ist das auserkorene
    Bräutchen eines fremden Manns.

    5      Herz, mein Herz, du vielgeduldiges,
    Grolle nicht ob dem Verrath;
    Trag es, trag es, und entschuldig’ es,
    Was die holde Thörin that.

  •      Wie dunkle Träume stehen
    Die Häuser in langer Reih’;
    Tief eingehüllt im Mantel
    Schreite ich schweigend vorbei.

    5      Der Thurm der Cathedrale
    Verkündet die zwölfte Stund’;
    Mit ihren Reizen und Küssen
    Erwartet mich Liebchen jetzund.

         Der Mond ist mein Begleiter,
    10 Er leuchtet mir freundlich vor;
    Da bin ich an...

  • [109]
     5.

    Wie feuerflüssig Sonnenlicht
    Fühl ich’s durch’s Herz mir rinnen –
    Ich forsche nicht, ich klage nicht,
    Will träumen nur und sinnen!

    Wie diese Zauberfäden mir...

  • Wie grausam sind die Eltern,
         Die nur, für Goldes Schein,
    Dem dummen, reichen Tölpel,
         Des Glück der Tochter weih’n!
    5 Da bleibt dem armen Kinde
         Nur eine harte Wahl:
    Den Vater lassen, oder
         Zu nehmen den Gemahl.

    [...

  • #EANF#

  • Wie ich dein Büchlein hastig aufgeschlagen,
         Da grüßen mir entgegen viel vertraute,
         Viel goldne Bilder, die ich weiland schaute
         Im Knabentraum und in den Kindertagen.
    5 Ich sehe wieder stolz gen Himmel ragen
         Den frommen Dom, den deutscher Glaube baute,
         Ich hör’ der Glocken und der Orgel Laute,
         Dazwischen klingt’s wie...

  • [97] Wie ich dichte.

    Indess’ mein Arm die Keilhau schwingt,
    Sinnt Kopf und Herz auf schöne Lieder,
    Und wie die Arbeit sich verringt,
    So mehren sich der Verse Glieder.

    5 Und...

  • [46]
     XXV

    Wie ich im dom der nacht gebete summe:
    Gefäss der traurigkeit und grosse stumme!
    So flehe ich zu dir · ob du auch fliehst
    Und · meiner nächte schmuck · vorüberziehst
    5...

  •      Wie kannst du ruhig schlafen,
    Und weißt, ich lebe noch?
    Der alte Zorn kommt wieder,
    Und dann zerbrech’ ich mein Joch.

    5      Kennst du das alte Liedchen:
    Wie einst ein todter Knab’
    Um Mitternacht die Geliebte
    Zu sich geholt in’s Grab?

         Glaub’ mir, du wunderschönes,
    10 Du wunderholdes Kind,
    Ich lebe und bin noch...

  • Wie lang und traurig ist die Nacht,
         Wenn ich nicht bei dem Liebchen bin!
    Ich schlafe nicht die ganze Nacht
         Und gar so trüb ist mir der Sinn;
    5 Ich schlafe nicht die ganze Nacht
         Und gar so trüb’ ist mir der Sinn.

    O denk’ ich jener Zeit mit Dir,
         Sie ist nun hin, sie ist nun hin –
    Nun liegen Länder zwischen uns,
    ...