• L. (50)

    1. Mit lust thet ich außreiten,
    durch einen grünen wald,
    Darinn hört ich singen,
    singen,
    drey vögelein wol gestalt.

    2. Es seind doch nicht drey vögelein,
    es seind drey jungfrewelein,
    Sol mir das eine nicht werden,
    werden,
    gilt mir das...

  • III. (3)

    1. Nach willen dein, ich dir allein,
    in trewen thu erzeigen:
    Für alle auff erd, bistu mir wehrt,
    und gib mich dir für eigen.
    Gantz in dein pflicht, der zuversicht,
    las dir mein dienst gefallen,
    glaub mir fürwar, ein frewlein zart,
    liebstu mir stets für allen....

  • LI. (51)

    1. Freundlicher held, dich hat erwelt
    mein hertz zu trost und freuden,
    Durch sehnen ist mein hertz verstelt,
    so ich von dir mus scheiden.
    Doch bleybt bey dir, mein hertz mit gir,
    desgleichen thu du mir erzeigen,
    dieweil ich leb, von dir nicht streb,
    mein hertz ist gantz...

  • LIIII. (54)

    1. Wolauff gut gesel von hinnen,
    meines bleibens ist nimmer hie,
    der meye thut uns bringen,
    die feyel und grünen klee.
    Vor dem wald höret man singen,
    der kleinen vögelein gesang,
    sie singen mit heller stimme,
    den ganzen sommer lang.

    2. Ich kan...

  • LV. (55)

    1. Wach auff mein lieb und hör mein stimm erklingen,
    mir geliebt vor allen dingen,
    der war allmechtig Gott,
    Darnach dein werder leibe,
    o adeliges weibe,
    dein innigkeit, dein liebe mich tödten.

    2. O hertzes lieb wiltu es nicht erkennen,
    so offt ich dich hör...

  • LVI. (56)

    1. Umb deinet wegen bin ich hir,
    hertzlieb vernim mein wort,
    All mein hoffnung setz ich zu dir,
    daraus treib ich kein spott.
    Las mich der trew geniessen,
    hertzallerliebste mein,
    thu mir mein hertz aufschließen,
    schleus mich hertzlieb hinein.

    2...

  • LVII. (57)

    1. Nach grüner farb mein hertz verlangt,
    da ich elend was,
    Das ist der liebe ein anfang,
    recht so dz grüne gras,
    Entsprossen aus des meyens schein,
    mit so manchen blümlein klar,
    des hat sich ein jungfraw fein,
    gebildet in das hertze mein,
    zu diesen newen...

  • LVIII. (58)

    1. Die sonne ist verblichen,
    die stern seind auffgangen,
    Die nacht die kömpt geschlichen,
    fraw nachtigal mit jrem gesang.
    Der mond ist auffgegangen,
    red sich ein wechter gut,
    und welcher hat verlangen
    und ist mit lieb umbfangen,
    der mach sich bald auff die...

  • LIX. (59)

    1. Ich weis ein frewlein hübsch und fein,
    wolt Gott ich solt heint bey jr sein,
    solt freundlich mit jr schertzen.
    In zucht und ehr, nicht mehr ich beger,
    denn ich sie lieb von hertzen.

    2. Ir mündlein rot, jhr brüstlein schneeweis,
    jhr leib gezieret mit gantzem fleis,...

  • LX. (60)

    1. Der wechter verkündiget uns den tag,
    an hoher zinnen da er lag,
    wol auff geselle es mus gescheiden sein,
    wo nun zwey bey einander sein,
    die scheiden sich bald,
    der mond scheint durch den grünen wald.

    2. Merck auff feins lieb was ich sag,
    es ist noch fern...