• Adelmuht ach guhte Nacht/ weil du voller Schlangen-List
    wirst du meinem keüschen Sinn/ auch du noch so lieblich bist/
    gläüb' es frey und sicherlich/ nun und nimmermehr gefallen.
    was du für ein Thierlein bist/ davon sol die Welt erschallen. (S. 48)...

  • 1.
    Jtzt da der Himmel schon bedekt
    der helle Tag verschwunden?
    wirstu von mihr noch aufgewekt
    das machen meine Wunden
    die ich von dihr
    empfangen hihr
    als ich dich sahe schertzen
    ...

  • 1.
    Jtzund da fast alle Welt
    eine sichre Ruhe hält/
    muß ich in der irre gehn
    zwischen Furcht und Hoffnung stehn.

    2.
    ...

  • Die Nacht/ die schwartze Nacht/ ist meine Lust und Freüde/
    Sie ist mein Hoffnungs Port/ der ich mein Elend klag/
    die in beliebter Still' erschallt von meinem Leide
    von meinem Hertzens Feür/ von meiner Liebes Plag

    und schweren Ungemach. Du kennest meine Schmertzen
    die ich üm dich allein/ mein Sehlchen leiden muß....

  • Auf der Wolke dort entschlummern
    Will der letzte Sonnenstrahl,
    Und heran in bitterm Kummer
    Schwebt die Nacht so bleich und fahl,

    Und sie knieet händefaltend
    Hin zum Untergange, kaum
    Athmet sie und flehet bange,
    Und berührt der Wolke Saum.

    Doch den Strahl erreicht sie...

  • Das war nach der Nacht in Gethsemane.
    Du hattest gerungen mit Tod und Weh
    und mit Gottes furchtbar lähmender Kraft.
    Am Morgen hast du dich aufgerafft
    und tratst aus dem Haus, das im Schlummer noch lag
    und sangest ein Lied dem erwachenden Tag.

    Ich hörte die Töne, die näher kamen.
    Dann gingst...

  • Liebes Herz, nun gib dich drein;
    linde, ach, und düfteschwer
    zieht die Juninacht einher,
    will durchaus empfunden sein.

    Dulde und gedulde dich.
    Trag die sommersüße Last,
    wie du viel getragen hast.
    Denke, alles wandelt sich.

    Wenn der Herbst im Lande ist,
    ...

  • Die Alleen der Lichter, die der Fluß
    ins Dunkel schwemmt, sind schon erblindet
    In den streifenden Nebeln.
    Bald sind die Staden eingedeckt. Schon findet
    Kein Laut den Weg mehr aus dem trägen Sumpf,
    der alles Feste in sich schluckt.
    Die Stille lastet. Manchmal bläst ein Wind
    die Gaslaternen auf. Dann zuckt...

  • Du schlaf nun sanft. Und wenn der Morgen steigt,
    Erfreun mich die erfrischten Frauenglieder.
    Ich küss' dich dann, du giebst es herzlich wieder,
    Und in mir ringt ein kleines Lied zum Licht.

    Zwölf Uhr vom Turm. Und alles, alles schweigt.
    Ich spiele mit Gedanken noch ein Weilchen
    Und denk' mir über dies...

  • In einer tiefernsten Nacht,
    Kein Schlaf wollte kommen,
    So sehr ich müde war vom Leben,
    Von dir und mir und Gewalten,
    Die uns die Sonne verdeckten.
    In dieser Nacht
    Dacht' ich mir noch ein Liedchen aus.

    Für unser Kind.
    Beide Augen voll Thränen,
    Schwer von Jammer und...