•      Verdroß’nen Sinn im kalten Herzen hegend,
    Reis’ ich verdrießlich durch die kalte Welt,
    Zu Ende geht der Herbst, ein Nebel hält
    Feuchteingehüllt die abgestorbne Gegend.

    5      Die Winde pfeifen, hin und her bewegend
    Das rothe Laub, das von den Bäumen fällt,
    Es seufzt der Wald, es dampft das kahle Feld,
    Nun kommt das Schlimmste noch, es...

  • Vernunft! du legtest deine kalten hände
    Mir auf mein fieberglühend haupt
    Und sprachst: du tor nun endlich wende
    Dich ab von dem was dir den frieden raubt!

    Vernunft! ich höre dich von neuem sprechen ..
    Mit meiner liebe muss ich immer brechen
    Da ihre eigne rede mich bekehrt
    Und über ihren...

  •   Beirrt vom kalten Geiste der Erfahrung,
    Der mit des Zweifels Pein die Seele plagt,
    Hab ich mir deine Nähe lang versagt,
    Und nahm vor dir mein Auge in Verwahrung.

    Aus deinem Anblick schöpft die Liebe Nahrung;
    Ich sehe dich, der Glaube kehrt zurück,
    ...

  • Heut hielt ich lang' die grabkühle Hand
    Einer Sterbenden in der meinen:
    Nun will mir's immer noch scheinen,
    Ihr Frost sei mir in die Finger gebannt.

    Und nun, du holdes Leben,
    Mein Lieb, kommst du mit deiner Glut,
    Mit offenen Armen und heißem Blut -
    Und ich steh' kalt daneben?!
    ...