• Wer nicht dann noch lieben kann,
    Wenn die Hoffnungen verwehen,
    Schwingt sich zu den Himmelshöhen
    Wahrer Liebe nie hinan.

    Herzen, die das Glück besticht,
    Folgen nur verwöhntem Triebe,
    Lieben nur den Preis der Liebe,
    Lieben die Geliebte nicht.

    Liebe trägt sich selbst,...

  • Mag, wer will, ergrübeln und erklären,
    Was das Herzensräthsel, Liebe, sey.
    Nennt es blinde Sinnenschwärmerey!
    Nennt es einen Flug in höh're Sphären!

    Ist es dieß: so will ich gern entbehren,
    Was ihr wißt. Ich misse nichts dabey.
    Ist es jenes; o so mag der May
    Dieses Wunderhimmels ewig währen...

  • Was singst du mich mit Zauber-Melodien
    In neuen Schlummer ein?
    Die Schuld, die Schuld ist dein,
    Wenn nun mich alle Lebensfreuden fliehen.
    O, laß den Leidenden mit seinem Schmerz allein!

    Bestreue mit zerriss'nen Rosenblättern
    Des Müden Lager nicht!
    Der Wahrheit ernste Pflicht
    ...

  • Es wuchs für mich ein Baum empor;
    Er hieß der Baum der Liebe.
    In seinem Schatten blühte mir
    Ein Himmel süßer Zuversicht
    Und nahmenloser Freude.

    Und dieser Baum, er ist dahin,
    Dahin mit Blatt und Blüthe.
    Des schwülsten Tages Feuerhauch
    Versengte Stamm und Zweig und Laub,...

  •  
    Unbeglückt muß ich durchs Leben gehen,
    Meine Rechte sind nicht anerkannt;
    Aus der Liebe schönem Reich verbannt,
    Muß ich dennoch stets ihr Schönstes sehen!

    Nicht die schwache Zunge darf's gestehen,
    Nicht der Blick verstohlen zugesandt,
    Was sich...

  •   Die Liebe fing mich ein mit ihren Netzen,
    Und Hoffnung bietet mir die Freiheit an;
    Ich binde mich den heiligen Gesetzen,
    Und alle Pflicht erscheint ein leerer Wahn.
    Es stürzen bald des alten Glaubens Götzen,
    Zieht die Natur mich so mit Liebe an.
    O süßer Tod, in...

  •   Ballade

    Es steht ein Fels von der Wog' umrauscht,
    In Provincia's purpurnen Fluthen,
    Da hab' ich einst Seel' um Seele getauscht
    In...

  •  
    Hand in Hand und unzertrennbar wandeln
    Freundschaft und reine Liebe mit einander!
    Wo die Freundschaft entflieht, da senkt der keusche
    Eros die Fackel.

    Aus: Gedichte von Friederike Brun geb. Münter...

  • (In Musick gesetzt von Herrn Kapellmeister Schulze)

    O seelig wer liebt!
    Ihm zeichnet die ganze beseelte Natur
    Das liebliche Bild von der Lieblichen nur.
    O...

  • Welche Augen! Welche Miene!
    Seit ich dich zuerst gesehen,
    Engel in der Krinoline,
    Ist's um meine Ruh' geschehen.

    Ach! in fieberhafter Regung
    Lauf' ich Tag und Nacht spazieren,
    Und ich fühl' es, vor Bewegung
    Fang' ich an zu transpirieren.

    Und derweil ich eben schwitze...