• Schau, noch steht das Fenster offen,
    Draus mein Lieb mit Mund und Hand
    Heut in der Früh, heut in der Früh
    Mir den letzten Gruß gesandt.

    Nun das Abendroth verdunkelt,
    Tritt sie nimmer in die Flur;
    Weit in die Welt, weit in die Welt
    Weinend sie von dannen fuhr.

    Und im...

  • Ich weiß wohl, daß sie nie mehr kommt,
    Nie mehr die dunkelroten Vasen
    Taufrisch mit Wiesenblumen schmückt,
    Daß sie zu mir herunternicken
    Und Küsse hauchen, blütenzart,
    In denen deine Seele duftet ...

    Ich weiß wohl, daß sie nie mehr kommt, -
    Doch täglich, wenn die Dämmerung schleicht...

  • Was streift mir am Fenster mit goldenem Schein
    Und glänzt auf den eisigen Scheiben?
    Du liebe Frau Sonne, ach komm doch herein
    Und wolle den Winter vertreiben.

    Wir wollen vergessen, daß traurig und lang
    Du Leben und Licht uns genommen,
    Wir wollen dich grüßen mit fröhlichem Klang,
    Mit...

  • I.
    Ein Fenster hinter blendenden Gardinen,
    Das hoch und groß den Blick hinein verstattet;
    Vom hellen Sonnenglanze ist's beschienen,
    Der an den blanken Scheiben nicht ermattet.

    Umzogen ist's von grünen Epheuranken,
    Lorber und Myrte miteinander streiten,
    Jasmin und Rosen wollen blühend danken...

  • Ein verliebtes Wölkchen trübte
    Das entzückende Gesicht!
    Diese Miene sprach: Ich liebte!
    Jene: Lieben soll ich nicht!
    Aber Dank dem Amor! eine dritte,
    Die noch schüchtern in ein Lächeln kroch,
    Schien zu sagen: Freund, ich bitte,
    Habe Muth; ich liebe doch!
    ...

  • Du liebes, wohlbekanntes Fenster,
    An dem ich oft mit Sehnsucht hing,
    Als noch das Haus, deß' Aug' du bildest,
    Mein liebstes Kleinod mir umfing!
    Ich steh' dir wieder gegenüber,
    Gedenke manches Traumgesicht's,
    Und sehe deine Scheiben wieder,
    Doch hinter deinen Scheiben nichts.

    Was...