• Daß das Weib sich nicht beklage
         Ueber Unbeständigkeit;
    Daß die Männer wankend werden
         In der Liebe, mit der Zeit.
    5 Blickt umher in der Natur:
         Alles ew’ger Wechsel nur,
    Muß der Mann in dieser Spur
         Nicht auch gehen? Seid gescheidt!

    Seht Ihr Wind und Wolken gehen?
    10      Ebb’ und Fluth im ew’gen Meer?
    ...

  • [141] Das ist nicht auszustehn.

    Wenn sich ein Narr im Pompe zeiget,
    Der Pöbel sich demüthig beuget,
    Sich niemals glaubet satt zu sehn:
    Das laß ich gern geschehn.
    5 Doch wenn bey magern plumpen...

  • [113] Das macht er mir nicht weiß.

    Lykas, zitternd mit der Brille,
    Küßt Belinden, sie hält stille,
    Und wird seines Goldes Preiß:
    Daß er sich durch Liebkosungen
    5 Ihre Hand, ihr Herz...

  • Ich seh’ ein liebliches Gesicht,
    Und hell strahlt ihrer Schönheit Licht,
    Doch mein süß Mädchen ist es nicht:
         Es fehlt die Lieb’ in ihrem Aug’.

    5           O, das ist nicht mein Mädchen, nein!
                   Obgleich sie reizend auch;
              Ich kenn’ mein Herzensmädchen, mein,
                   Lieb’ ist in ihrem Aug’.

    Sie’st schön...

  • [78] Was ich will und nicht will.

    Berette mit den gelben Haaren
    Und todtenfarbigem Gesicht;
    Jung am Verstand und alt an Jahren,
    Will mich, allein ich mag sie nicht.
    5 Themiren, die wie Rosen...

  •   Er will nicht mehr lieben 1.
    Weg / O liebe!
    Deinem ungereimten triebe
    Sag ich itzund gute nacht;
    Alles was dein schnelles gifft und dein feuer angestecket /
    Was nach deinen lüsten schmecket /...

  •  
    Vor Zeiten reißte der Verstand
    Nach Amathunt, wo er die Königin Cythere,
    Den blinden Cypripor, und viele Nymphen fand;
    Bey denen er, so gern als ich, geblieben wäre.
    Er bot sich allen an, that artig und galant.
    Wer mich zum Führer wählt, wird, sprach er, niemahls...

  • Ich bitte nicht um süsses Glück der Erde,
    So viels dem Herzen Freude schafft;
    Nur dass ich, Gott, Dir treu' erfunden werde
    Dazu gieb meiner Seele Kraft.

    Lass mich Dein Wort zu meinen Pflichten stärken
    Und fördre jeden guten Trieb,
    Lass allzeit mich auf Deine Wege merken
    Und, wo ich fehle, da...

  •  
    Ich stieg auf einen fels, die Liebe stieg mir nach:
    Ich sprung in eine bach, so schwam sie mir entgegen.
    Ich lief und floh vor ihr aus äusersten vermögen,
    Sie aber folgte mir durch alles ungemach.
    Ich suchte zwar nächsthin in angelegnen hecken,
    Wo dicke finsterniߑ und...