Ich bin nicht von der Asra Stamm geboren,
Die sterben müssen, wenn sie lieben!
Ich bin kein Baum, der alle Kraft verloren,
Wenn er die eine Frucht getrieben.
Mein Herz gleicht jenen Äckern, die voll Ähren
An reifen Sommertagen prangen
Und klirrend ihrer Schnitterin begehren ...
Und sieh, die...
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Ich habe vor wenig Tagen
Ein kleines Mädchen geseh'n,
Das hat eine Puppe getragen,
Gar sonderlich anzuseh'n.
Das Püppchen war umschimmert
Von Sammet und Seide licht,
In Scherben aber zertrümmert
War ganz sein liebes Gesicht.
Und dennoch mit seltsamer Güte... -
Ich weiß, Du wirst noch einmal kommen,
Wenn alles, alles längst vorbei! - -
Auf Deinen Lippen, Deinen frommen,
Wird dann erzittern, lustentglommen,
Der Sehnsucht liebeskranker Schrei.
Nicht mehr so keusch zu Boden schlagen
Wirst Du die Augen dann vor mir! -
Sie werden brennend für mich tagen... -
Es kann nichts Schlimmres geben
Von allen Schicksalsgaben
Als, wenn sich kraftgeschwellt
Ringsum erneut das Leben,
Im Frühling zu begraben
Sein Liebstes auf der Welt.
Auf grünem Rasenkissen
Das übersät die bunte
Jungfrische Frühlingspracht,
Klafft gähnend aufgerissen... -
Die Lieb' ist eine Nachtigall
Und weilt nicht gern an jenem Ort,
Wo Stürme tosen allzusehr;
Und wenn es kalt wird um sie her,
Dann zieht sie fort.
Die Lieb' ist eine Nachtigall.
Das wunderschönste Lied hat sie;
Doch wo noch eine Brust durchzieht
Der andern Leidenschaften Lied,... -
Ihr, die ihr einen Dichter elend macht,
Seid nicht so stolz auf euer Schönheit Macht!
Ihr seid oft nur die Form, in welche wild
Sein heißes Glockenherz der Liebe quillt,
Die Form, in die er glühend alles gießt
Wovon sein Herz, sein volles, überfließt.
Wohl gebt ihr, weil ihr... -
I.
Le Sonett d'Arvers
Ein tief Geheimnis liegt auf meines Lebens Grunde:
Ich liebe! Jäh, doch unauslöschlich war der Brand.
O hätt' ich dieser hoffnungslosen Liebe Wunde
Auch jetzt verschwiegen, wie ich ihr sie nie gestand.... -
I.
Euch brauch' ich! Euresgleichen tut mir not
Wie mir die Blumen not tun auf der Flur,
Die Himmelsbläue und das Abendrot
Und alles Schöne, Zarte der Natur.
Ich weiß es wohl, um satt zu werden nur,
Genügte auch des Alltags trocken Brot.
Doch so zu leben, ohne jede Spur
Des... -
Du bist in meine Macht gebannt,
Ich halte Dich, Du schönes Weib,
Und wenn ich schlösse meine Hand
Umschlöß' ich Dich mit Seel und Leib!
Und doch, sieh her, ich will es nicht!
Nicht meine Sklavin sollst Du sein!
Ich will, daß Deine Lippe spricht
Aus freien Stücken: Ich bin Dein!
... -
Schön wie Dein Lächeln kam die Nacht
Mit Flügeln, weich wie Deine Wangen
Und schwebte an mein Lager sacht
Und hielt mich, süß wie Du, umfangen.
Und sah mir schweigend ins Gesicht
Mit Augen dunkel wie die Deinen,
Und ließ der Träume mildes Licht
In meine müde Seele scheinen.
...