•   (1810)

    So laß mich sitzen ohne Ende,
    So laß mich sitzen für und für!
    Leg' deine beiden frommen Hände
    Auf die erhitzte Stirne mir!
    Auf meinen Knien, zu...

  •   1840

    Du hast genannt mich einen Vogelsteller: -
    Als ob du selber keine Garne zogst!
    O Gott, in deine Garne flog ich schneller
    Und blinder ja, als du in meine flogst!...

  • Ihr meint, das sei der kürzeste Tag,
    Wenn mit dem achten Glockenschlag
    Die Sonne erst am Himmel steht
    Und, kaum erschienen, wieder geht.

    Wenn sich der kahle Winter zeigt,
    Und jedes Lied der Sänger schweigt,
    Wenn in dem Schmuck von Eiskristall
    Die Bäume stehen überall.
    ...

  • Ich bete dich an, du Flamme rein,
    Der Seele gold'nen Sonnenschein,
    Dich brennende Liebe, die alles vermag,
    Dich Stern, der die Nacht verwandelt in Tag.

    Ich bete dich an, du hehre Glut,
    Die das Wesen durchströmt wie gärende Flut,
    Dich Glut der Begeistrung, feurige Macht,
    Die das Schwerste mit...

  • Kehret wieder, Schmerzesfreuden,
    Kehre wieder, Lust und Qual,
    Bittre Tropfen herber Leiden,
    Kehret wieder allzumal!

    Kehre wieder, tiefer Kummer,
    Blute wieder, armes Herz,
    Und entführe mir den Schlummer,
    Wühlend heißer Thränenschmerz!

    Alles will ich wieder tragen,...

  • Er schwur es einst beim Mondenlicht,
    Er wollt' die Treu mir brechen nicht.
    Ich seh' den Mond jetzt fragend an:
    Warum er dennoch es getan?

    Er schwur es einst beim Sonnenschein:
    Er wollte ewig treu mir sein!
    Die Sonne scheinet immerdar
    Auf ihn, der dennoch treulos war. -
    ...

  • Noch schwebt so mild, so wundermild,
    Vor meiner Seele stets das Bild,
    Wie ich Dich sanft im Arm gewiegt,
    Wie Du Dich hold an mich geschmiegt.

    So wonnebang erbebtest Du
    Und schlossest fest die Äuglein zu,
    Nur manchmal durch der Wimpern Flor
    Sahst Du verzückt zu mir empor.
    ...

  •  
    Wie die Gräser morgentaulich
    In dem Licht der Sonne blinken,
    Wie die Fluren maienaulich
    Noch des Frührots Nebel trinken,
    Wie von Blüte zu der Blüte
    Sich des Sommers Fäden winden,
    Daran Tröpfchen, lichtdurchsprühte,
    Sich zur Perlenschnur...

  • Unter blühenden Bäumen
    Hab' bei schweigender Nacht
    Ich in seligen Träumen
    Dein, du Holde, gedacht.

    Duftend streute die Linde
    Blüten nieder zu mir;
    Schmeichelnd kosten die Winde
    Wie ein Grüßen von dir.

    Und ein himmlisches Singen
    Schien vom Sternengezelt...

  • 4.

    4.
    Du wirst nicht kommen - allzu bitt'res Wort,
    Wie Tod so bitter und Vernichtungsharm!
    Denn nur an Deiner Brust, in Deinem Arm
    Ist meiner Sehnsucht stiller Ruheport.

    Wie leid' ich ohne Dich, o Du, mein Hort,
    Mein Einziger, wie krank bin ich, wie arm!
    Ich möchte fort aus diesem...