• Ich warnte dich, und willst du doch es wagen?
    Ich warnte, Mädchen, dich, du willst? Es sei!
    Und wenn es ausgeglüht, mußt' du nicht klagen,
    Man liebt, weil er vergänglich ist, den Mai.

    Ein schlanker Zweig, sein Antlitz eine Rose,
    Neigst du zu mir, der flücht'gen Welle, dich,
    Am Busen trägt dich sanft die...

  • Als die Knospen sprangen,
    Schwur ich Liebe dir,
    Deine Lippen sangen
    Gegenliebe mir.

    Als der Rose Blüthen
    Welk gefallen sind,
    In uns auch verglühten
    Die Gefühle, Kind,

    Aus zwei Herzenssonnen
    Fröhlich aufgeloht,
    Mit dem Lenz begonnen,...

  • Im Schutt versunk'ner Tage
    Wühlt die Erinnerung
    Sieht wieder Lust und Klage
    Der Zeit, da ich noch jung.

    Ich kenne sie kaum wieder,
    Die Bilder alter Zeit,
    Ich schaue auf sie nieder,
    Doch ohne Lust und Leid.

    Ihr Bild nur seh' ich schimmern,
    Das hebt sich...

  • Stürmische Worte sprach ich zu dir
    Von Gluth und Sehnsuchtsschmerzen;
    Gesenkten Hauptes lagst du mir
    Bewegt am bewegten Herzen.

    Wenn über sie der Sturmwind fährt,
    Die Lilie hört es schweigend,
    Was sie erschüttert und verklärt,
    Sich hold in Demuth neigend....

  • Du blickst so traurig, holdes Kind,
    Aus schwarzen Augensternen;
    Aus ihnen kann ich lernen,
    Wie dunkel deines Geist's Gedanken sind.

    Was deine Brust schon lang verließ,
    Es blickt so bang aus ihnen,
    Aus deinen ernsten Mienen
    Der Unschuld längst verlor'nes Paradies.

    Du...

  • Rede nicht,
    Wenn ich mich in Träumen wiege,
    Worte sind zu kalt, zu schlicht -
    Künden, wenn ich dich umschmiege,
    Worte, was die Seele spricht?

    Rede nicht.
    An die Nacht von meinen Haaren
    Lehne deiner Wangen Licht,
    Mir den Glauben zu bewahren:
    Dunkle Nacht begrenzet...

  • An deine Brust gesunken
    In süßer Seligkeit,
    Von deinem Kusse trunken,
    Anweht mich tiefes Leid.

             Wo bist du, des Genusses
    Gedankenlose Zeit?
    Jetzt mahnt im Rausch des Kusses
    Mich Todesbangigkeit.

    Bei süßem Wonnetranke
    In deiner Arme Rast,
    ...

  • Du bist an Geist und süßen Reizen hold,
    In ihren Perlen wühle ich zu Zeiten
    Und zürne nicht, daß an dem Fadengold
    Der Treue nimmer sie die Götter reihten.

    Du schönes Kind, so gut und doch so arm,
    Mit deinem Zauber, deinen süßen Reizen,
    Treu der Natur, die dich erschuf so warm,
    Hast du...

  • Du Gott! mein Herr! dir sei es angekündigt,
    Dein dunkler Priester sagt: "Ich hab' gesündigt".

    Ich flüchte, Herr! zu deinen lichten Gnaden,
    Du wirst die bange Seele mir entladen.

    Die Blume knospt in tief geheimer Fülle,
    Der Frühling weht, sie sprengt die enge Hülle.

    Stumm lebt...

  • Du willst ein Lied? Du thöricht Kind!
    Hast du im Leben schon gesehen,
    Daß Funken ohne Brand entstehen,
    Daß Lieder kalt entsprungen sind?

    Nie hat dein Aug' mich angeschaut
    Mit jenem heißen, tiefen Blicke,
    Der wandeln könnte die Geschicke
    Von zweien Seelen liebvertraut.
    ...