• Verachten dürft ihr der herrlichsten augen gefunkel ·
    Schöne kindesaugen darinnen wacht
    Ein etwas unsäglich gut und sanft wie die nacht ·
    Ihr augen · giesst über mich euer reizendes dunkel!

    5 Grosse kindesaugen · geliebte verstecke ·
    Ihr ähnelt sehr den palästen in zaubrischer schlucht
    Wo ich hinter tief-schlafender schatten wucht
    Leis...

  • Ein irrer Wohllaut schwamm um meine Ohren,
         Doch fesselt’ er das Herz mit seinen Tönen.
         Irr flattert’ um mich her der Reiz des Schönen,
         Doch schien, was mich umgab, mir neu geboren.

    5 Ich sprach, in schauerliche Lust verloren:
         Was willst du von mir, mächtig kühnes Sehnen?
         Wo ist die Kraft, den Willen zu versöhnen?
         ...

  • [3] Berufung.

    Wie schön war meine Kinderzeit verflossen,
    Wie hab’ ich da im trauten Vaterhaus
    Der Elternliebe Segen ganz genossen.

    Wie spielt ich froh mit Vögeln und mit Blüten
    5 Im Garten und im Weinberg...

  • IN Angst / in trüber Noth / in Hoffnung / Schmertz vnd Pein
         In Sorgen vnd in Ach / hab ich diß kurtze Leben /
    Wo fern es Leben heißt / der Eitelkeit gegeben.
         Hab ich von Ach vnd Furcht ie ledig mögen seyn?
    5      Ade Welt! Gunst Ade! itzt bin ich nicht mehr dein.
    Ich wil den freyen Geist / nun Wehmuth frey / erheben /
    Ich wil mit freyem Sinn...

  • [383] Beschluß und Erinnerung
    Am 3. Dezember 1928 jährt sich zum zweiten Mal der Todestag Siegfried Jacobsohns

    Bei allem, was ich tu und treibe,
    denk ich an eine starke Hand;
    die lenkt mich heut...

  • Ihr wälder macht wie grosse kirchen bange ·
    Ihr heult wie orgeln · der verdammten herz
    Wo altes röcheln bebt und ewiger schmerz
    Antwortet eurem de-profundis-sange.

    5 Ich hasse dich o meer das laut sich blähet:
    Ich finde mich in dir! des lachers wut ·
    Des unterjochten der mit schluchzen schmähet –
    Sein ungeheures lachen tönt die flut!

    O...

  • Besondre Gnade eines Italiänischen Prinzen.

    Ein Wälscher Prinz, dem jemand hinterbrachte,
    Daß ihn und seinen Hof ein Deutscher Graf verlachte,
    Schickt seinen Kammerjunker an ihn ab,
    Der diesen mündlichen Befehl ihm gab:
    5 Der Prinz will, daß Ihr ungesäumet
    Noch innerhalb drey Tagen seine Staaten räumet,
    Der Reisende versetzt auf dieses...

  • [78] BESUCH IN DER LANDES - HEILANSTALT

    Wie freute sich dieser idiotische Knabe,
    Als ich ihn einmal besucht habe!
    Er dankte mit zitternder Hand.
    Denn seine Anstalt ist fernes...

  • #EANF#

  • Betrog’ner Bursch! Vergnügen,
         Das Dir das Weib kann geben,
    Wird baldigst Dich belügen
         Verbittern Dir Dein Leben.

    5 Die Wogen auf dem Meere,
         So wechselnd anzuschauen,
    Der Wolken flieh’nde Heere,
         Sind Bilder nur der Frauen.

    O, schämst Du Dich nicht, Junge,
    10      Dein Schicksal zu beklagen?
    Gebrauche...