Wie schön war meine Kinderzeit verflossen,
Wie hab’ ich da im trauten Vaterhaus
Der Elternliebe Segen ganz genossen.
Wie spielt ich froh mit Vögeln und mit Blüten
Im Garten und im Weinberg frei umher,
Und lernte gern sie pflegen und behüten.
Wie war es schön mit jenen auch zu singen,
Ganz leis, daß es kein fremdes Ohr gehört,
Und in das Reich der Dichtung mich zu schwingen!
Doch ach, es ging das süße Glück zu Ende:
Bald raubte beide Eltern mir der Tod –
Ob ihren Gräbern rang ich bang die Hände.
Demütig beugt ich mich in Gottes Willen –
Und fragte doch: warum er das gethan?
Mit Liedern suchte ich den Schmerz zu stillen.
In Liedern sucht ich selbst mich zu erheben
Und fragte mich und fragte die Natur:
Ward nicht von oben mir Gesang gegeben?!
Und was ich Anfangs nur als Spiel erlesen:
Ist’s nicht ein Ruf der mich von oben trifft,
Füllt mit Begeisterung mein ganzes Wesen?
So nah ich mich des Dichtertempels Stufen.
Will einzig mich dem Dienst der Muse weihn,
Ihr bleib ich treu, denn ich vernahm ihr Rufen!