•    
                   Der Mond.

         Und grämt dich, Edler, noch ein Wort
    Der kleinen Neidgesellen?
    Der hohe Mond, er leuchtet dort,
    Und läßt die Hunde bellen
    5 Und schweigt und wandelt ruhig fort,
    Was Nacht ist, aufzuhellen.

  •      Der Mond ist aufgegangen
    Und überstrahlt die Well’n;
    Ich halte mein Liebchen umfangen,
    Und unsre Herzen schwell’n.

    5      Im Arm des holden Kindes
    Ruh’ ich allein am Strand;
    Was horchst du bei’m Rauschen des Windes?
    Was zuckt deine weiße Hand?

         „Das ist kein Rauschen des Windes,
    10 Das ist der Seejungfern Gesang,
    ...

  • [50] Der Morgen-Stern.
              (Mit einer Melodie.)

    Woher so früeih, wo ane scho,
    Her Morge-Stern enanderno,
    in diner glitzrige Himmels-Tracht,
    in diner guldige Locke Pracht,
    5 mit dinen Auge chlor...

  • [101] Der Morgen.

    Damon.
    So glänzt die Zier der jungen Flore,
    Die Rose, die sich erst entschließt,
    Wenn sie die lächelnde Aurore,
    Begleitet von dem Zephyr küßt:
    5 Wie du, wenn du voll Reitz...

  • [112] Der Mustersteiger.

    Was soll der Steiger sein? – Zuerst ein Treiber,
    Denn Kohlen, Kohlen gilt’s für ihn, zu schaffen –
    Anspannen, bis zum völligen Erschlaffen,
    Soll er die...

  • [69] DER MUT DER REIFEN JUGEND

    Mut zeigt sich immer erst vor Übermacht.
    Mut muß mit Kenntnis der Gefahr gepaart sein.
    Mut will wie Edelstes diskret verwahrt sein.
    Und wer ihn faßt, der fasse...

  •   
              Der Nachhall der Freundschaft.

         Hoher Freundschaft Sympathieen singen
    Tönet edel; in den Saiten klingen
    Lieblich stolz die Stimmen Sympathie
    Hoher Freundschaft; doch wo, athmen sie?

    5      Ach sie schieden längst aus unsern Hütten,
    Aus dem Taumel unsrer Buhlersitten,
    Grämten sich zu Luft und wurden Schall
    Und...

  •    
                   Der Nachruhm.

         Mich reizet nicht des Ruhmes Schall,
    Der aus Posaunen tönt,
    Den jeder leise Wiederhall
    Im stillen Thal verhöhnt.
    5 Ein Ruhm, der wie der Sturmwind braust,
    Ist auch ein Sturm, der bald versaust.

         Mich reizet nur der Silberton,
    Der unbelauschet klingt
    Und meiner Muse schönsten Lohn,...

  • [46] Der Nachtschelm und das Siebenschwein
    oder
    Eine glückliche Ehe

    Der Nachtschelm und das Siebenschwein,
    die gingen eine Ehe ein,
         o wehe!
    Sie hatten...

  • Der Nachtwächter.
    Ob du wachst, das kümmert uns nicht, wo fern du nur singest,
         Singe, wie mehrere thun, schlafend wo möglich, dein Lied.