• Fünf Häuser nur von mir, fünf Häuser weit,
    Da lebst du noch, du Blonde aus der guten Zeit -
    Da wohnst du noch!

    Fünf Häuser weit,
    Da lebt noch Gewisper, leben noch Schatten der Zeit
    Taumelnde Liebe -

    Zwischen meinem Haus und deinem Haus
    Wühlt und quirlt der Straßenbraus...

  • Ich liege verwirrt in verziehenden Nachtnebeln
    Und recke mich auf -
    Du! -
    Da bist du auf der schwimmenden Wolke,
    Im strömenden Morgenhimmel
    Hochoben -
    Golden lächeln deine Lippen,
    Deine Augen blühen wie Blumen,
    Und Sonne ist auf deiner Stirn.
    Meine Hände aber sind leer,...

  • O immer dieser Mensch zu sein,
    Nur immer dieses eine eigne Herz zu spüren -
    Und immer wieder dieses grenzenlose Rühren,
    Und immer dieser Drang: In Zwein
    Zu einer Klarheit sich zu führen.

    Ich strecke wieder meine hundert Hände aus
    Nach allen Herzen, die verhüllt; -
    Vielleicht entreißt sich...

  • Warum hast du am offenen Fenster gesungen,
    Daß ich horchen mußte im Gehn?
    Ich habe dich niemals gesehn - -
    Doch hat mich dein Singen bezwungen;
    Warum?

    Du weißt nicht, daß ich die Stadt um ein Wesen verwarf,
    Und hier nur ging, um nichts zu wissen,
    Daß ich nicht solche Musik fühlen, nichts...

  • Wie ein Schatten flog dein Angesicht
    Über meine Augen hin,
    Verblich und ließ nicht Spur in meinem Sinn.
    Ich sah dich nicht.

    Da bin ich fremd hinausgezogen;
    Und - plötzlich ist dein Blick mir nachgeflogen -
    So sehr,
    Als ob er mich nur kennt -
    Und brennt in mir, brennt
    ...

  • Heut hab ich einen Brief ausgesandt,
    Wie eine Möve,
    Zu dir.

    Die schwankenden Bäume,
    Die Hupfwellen am Ufer
    Und Wildrosen
    Warten.

    O sende eine Waldtaube!
    Einen wilden Schwan,
    Der mit stürmischem Flügel
    Dein Blatt mir zuwirft
    ...

  • Nur

    Ich will nicht viel - nein,
    Ich will nur deine Hand in meiner fühlen
    Und gläubig sein.

    Und aber - fühlen, wie verwandt
    Dein Herz in meinen Fingern zittert -
    O gib mir, gib mir deine Hand! (S. 162)
    ...

  • Hebe aus der Ferne deine Hände auf mein Haar,
    So bin ich wieder gut durchglüht,
    Und neue Frömmigkeit ersprüht.

    Ich bin so oft zum Seligsein bereit -
    Doch wieder wird mein Herz verstockt,
    Und ungewisse Trübe lockt,
    Und drängt mich nach dem Fall in Einsamkeit.

    Mein heißes Hoffen...

  • Jeder Schritt sagt deinen Namen,
    Jeder Blick träumt nach dem deinen;
    Sehnsucht macht die Füße lahmen,
    Wenn im Herbst die Wolken weinen,
    Regen über Blätter tropft,
    Und ein Herz sich müde klopft.

    Rosen gluten noch im Garten,
    Rosen, die um Frauen werben - -
    Auch die Rosen müssen...

  • Ich hätte dir eine Sonne schenken können
    Und den halben Mond
    Und zwei Hände voll Sternblumen -
    Aber du wolltest nicht.

    Nun ist die Sonne fortgeflogen,
    Die Sterne sind ausgestreut,
    Meine Hände sind leer -
    Und dich will ich nicht. (S. 165)...