•      Seit die Liebste war entfernt,
    Hatt’ ich’s Lachen ganz verlernt.
    Schlechten Witz riß mancher Wicht,
    Aber lachen konnt’ ich nicht.

    5      Seit ich sie verloren hab’,
    Schafft’ ich auch das Weinen ab,
    Fast vor Weh’ das Herz mir bricht,
    Aber weinen kann ich nicht.

  • Schmücke dich, Liebste, der Abend sinkt.
    Winde dir Ketten ins leuchtende Haar.
    Siehe, die Sonne will sich verneigen.
    Tiefer noch will sich die Stille verschweigen.
    Kerze flammt am Altar.

    Wisse, die Seele liebt sich zu verschwenden.
    Brennende Feier und...

  • O du, die mir die Liebste war,
    Du schläfst nun schon so manches Jahr.
    So manches Jahr, da ich allein,
    Du gutes Herz, gedenk ich dein.
    Gedenk ich dein, von Nacht umhüllt,
    So tritt zu mir dein treues Bild.
    Dein treues Bild, was ich auch tu,
    Es winkt mir ab, es winkt mir zu.
    Und scheint mein...

  • 1.
    Wie solstu so mein Lieb von mier abscheyden?
    Ist deine Reise dann nicht zuvermeiden/
    Wer kan dich doch hierzu so groß bezwingen/
    Ist dann so gantz und gar von tausend Dingen
    Nichts vor zu bringen?
    ...

  • 1.
    Keine Nacht kan sich verziehen/
    Auch kein Tag geht nicht dahin/
    Da ich nicht auff meinen Knyen/
    Vor des Höchsten Augen bin.
    Da auch nicht in nassen Wangen/
    Meine Zunge solches giebt:
    Gib/ O HErr/...

  • Die abendliche Straße blüht im Blau,
    Die alten Giebel lehnen wie Kulissen
    An abendrotumsäumten Wolkenkissen,
    Schlank steht der Rathausturm wie eine Frau.

    Das neue Warenhaus protzt allzuhell
    Mit lautem Licht und rauschenden Reklamen,
    Vor seinen Fenstern dämmern bunte Damen,
    Und Autos schießen...

  • Diß Kräntzlein schick ich dir voll schöner Blumen Pracht/
    Zu deines Häuptes Zier mit meiner Hand gemacht:
    Magst gelbe Veilgen hier/ hier weisse Lilien sehen/
    Dort rothe Rosen auch als noch voll Thawes stehen:

    Doch was kömt diß Geschenck bey deiner Würdigkeit?
    Zerbrichs/ als dir gefellt/ bist selbst voll Zierligkeit...

  • Ach Liebste/ trage mit Gedult/
    Daß Mißgunst uns thut hassen:
    Wo Liebe ist und Jungfern Huld/
    Da wil Neid nicht nachlassen:
    Der Neidhard folgt der Tugend nach:
    Nun Tugend ist recht lieben/
    So bleibet uns auch Ungemach/
    Doch laß dichs nicht betrüben.

    Gedenck vielmehr mit...

  • O Du verworffner Brieff/ bist du nun wieder kommen?
    Wie/ daß der Liebsten Handt dich nicht hat angenommen?
    Was war die Ursach doch daß sie dich wolte nicht
    Anstrahlen/ wie sie pflegt mit jhrer Augen Liecht?

    War denn jhr stoltz Gemüth so gar auff dich ergrimmet?
    Für war dem wird so seyn: Ihr Angesicht das glimmet...

  • Klar wie der Himmel
    Ist Deine Seele,
    Rein wie der Aether
    Ist Dein Gemüth!

    Reich wie die Erde
    Ist meine Liebe,
    Tausendgestaltig
    Tritt sie ans Licht.

    Töne und Bilder,
    Innere Welten
    Schafft Dir Dein Dichter,
    Liebchen, zum Schmuck....