• Die Blume bricht des Nordwinds Hauch,
    Der Schmerz an meinem Herzen frißt;
    Ob glänzender dein Elend auch
    Ich weiß, daß du doch elend bist.

    Mein Herz, das heiß für dich gepocht,
    Birgt einen Schatz von reinem Gold;
    Du hätt'st zu heben ihn vermocht,
    Du aber hast es nicht gewollt.
    ...

  •  
    Gebrochnes Herz, zerriss'nes Leben,
    Gefallner Engel, stumm und blaß,
    Dem ich an Rosen wollte geben,
    Was eine junge Brust besaß;
    Geliebtes Unglück schöner Tage,
    Geknickte Lilje, irrer Geist,
    Der heute ohne Wort der Klage
    Sich von dem treu'sten...

  • 1.
    Im tiefsten Seelenschreine
    Will ich dein Bildniß hegen,
    Dort will ich's im Vereine
    Zu allem Heil'gen legen;
    Du gingst mir lang zur Seite,
    Mein Herz ward gut und stille,
    Nun führt dich in die Weite
    Des argen Schicksals Wille.

    Nun bald, dich mir entraffend,...

  • Ach, scheiden von der Lieben,
    Das thut dem Herzen weh!
    Das will mich sehr betrüben,
    Wo ich auch geh' und steh'.

    Muß oft der Stunde denken,
    Wo ich zuletzt sie sah;
    Sie saß mit bitt'rem Kränken
    Bei Vater und Mutter da.

    Ich sah sie dort zerpflücken
    Ein...

  • Aus dem Arabischen des Abu Mohammed

    Welch ungewohnte Flammen schossen
    In meinen Blick, als ich am Strand,
    Gerufen von den Schiffsgenossen,
    Noch bang und zögernd bey Ihr stand!

    Zum Abschied hub Sie...

  •  
    Noch einmal laß an deine Brust mich sinken!
    Noch einmal laß an meine Brust dich fallen!
    Laß deine Locken aufs Gesicht mir wallen
    Und mir die Thränen von der Wange trinken;
    Laß deine Augen, deine treuen, braunen,
    Die kinderhaft aus ihren Wimpern staunen,...

  • Nach dem Italienischen des Metastasio

    Schon naht die Scheidestunde,
    Um dich von mir zu trennen;
    Wie werd' ich leben können,
    O Lyda, ohne dich?
    Ich werd' in Kummer leben,
    Nichts wird mir...

  • Wir schieden stumm; nur einmal hat
    Nach mir sich noch dein Haupt gewandt,
    Hat mir dein Aug' an Mundes Statt
    Den letzten lieben Gruß gesandt.

    Doch lag in diesem einen Blick
    Der reichsten Liebe Seligkeit,
    Daß er in allem Mißgeschick
    Mir bleibt ein tröstendes Geleit.

    So...

  • XII.

    Amaranthe/ das ist wahr/
    ich und du wir lieben beyde/
    wir besingen Mund und Haar
    auf der kühlen Sommer-Weyde/
    wir besehn das fette Gras/
    wie es blanck besilbert stehet/
    wie der Phöbus seine Straß
    im vergöldten Feuer gehet

    Amaranthe/ du hast mich...

  • XVIII.

    Ich wolte zwar/ O Asteris/ dich loben/
    wie daß du biß zum Sternen seyst erhoben.
    Weil aber meinem Bitten
    du dieses angethan/
    so laß ich deine Sitten/
    und brech die Lobes-Bahn.

    Ich hätte drauff viel tausentmal geschworen/
    du hättest dir die Pallas auserkohren....