• [147] DER UNFALL

    Es sprach das Gehirn erschüttert
    Zur Nase: „Du blutest stark!“
    Es sagte der Hut verbittert:
    „Ich bin total zerknittert
    5 Und war auf Seide gefüttert
    Und kostete dreißig Mark!“

    ...
  •      [22] DER UNTAUGLICHE

    Es liegt doch ein köstlicher Spott darin,
    Sage ich es der Einsamkeit oder einem holden Mädchen?
    Es ist doch ein eigentümlicher Hohn Gottes,
    Daß ich lebe, wenn Tausende sterben.

    5 Es...

  • [19]   Der Verzweifelte.

     1

    Noch nie hat mir der Herbst so weh getan,
    daß ich mich ohne Freundin blaß begnüge.
    Am Bahnhof steh’ ich oft und seh’ die Züge
    einlaufen nach des Kursbuch’s rotem Plan.

    5 Hier...

  • [57] Der Würfel

    Ein Würfel sprach zu sich: Ich bin
    mir selbst nicht völlig zum Gewinn!

    Denn meines Wesens sechste Seite,
    und sei es auch Ein Auge bloß
    5 sieht immerdar statt in die Weite,
    der Erde ewig dunklen...

  • [17] Der Wahnsinn

    Sie muß immer sinnen: Ich bin… ich bin…
    Wer bist du denn, Marie?
    Eine Königin, eine Königin!
    In die Kniee vor mir, in die Kniee!

    5 Sie muß immer weinen: Ich war… ich war…
    Wer...

  • [97] Der Wald.

    O Wald mit deinen Hallen,
    So kühn und hoch gebaut,
    Mit deinem linden Säuseln,
    Mit deinem Sturmeslaut. –

    5 Will meine Kraft ermatten,
    Ist mir die Brust...

  • [42] Der Walfafisch oder Das Überwasser

    Das Wasser rinnt, das Wasser spinnt,
    bis es die ganze Welt gewinnt.
         Das Dorf ersäuft,
         die Eule läuft,
    5 und auf der Eiche sitzt ein Kind.

    ...
  • [38]
     Der Warnruf.

    Der alte Jörgen hat mir so erzählt:
    Zur Nachtschicht war ich einst allein vor Ort,
    Im Flöze „Engelbrecht“, auf Grube „Franz“.
    Mein Kamerad, wir schafften sonst...

  • [86] Der Werwolf

    Ein Werwolf eines Nachts entwich
    von Weib und Kind, und sich begab
    an eines Dorfschullehrers Grab
    und bat ihn: Bitte, beuge mich!

    5 Der Dorfschulmeister stieg hinauf
    auf seines Blechschilds...

  • [24] Der Wind schritt wild

    Der Wind schritt wild von des Flusses Ramft
    Empor und hat die Getreidefelder wie ein Riese niedergestampft.
    Dann strich der Regen nieder, Regenbäche sprangen wie silberne Hunde
    Vor mir im schwarzen Erdreich auf – ich sah auf ihrem Grunde
    5 Den Himmel: wolkig, zerfetzt, leuchtend zerrissen – und ein Augenpaar,
    Das wie der...