1.
DOrt in jenem finstern Schatten/
Wo sich Furcht und Schrecken gatten/
Hab ich mir mein Grab erwählt/
Da die Stille mein beklagen
Kan vertragen/
Die sich mit sich selbsten quält.
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1.
Ich hab wol manchen Gang
Hier umb mein Lebelang
Umb diesen Plan
Vergebens hergethan.
Mein schweres Hertzeleyd
Bringt mich so weit/
Daß ich mit mir
Muß reden hier
In dieser... -
1.
O Pein!
Laß mir die Wahl/
Daß ich einmahl
So vieler Qual
Durch den geschwinden Todt kan überhoben seyn.
Ich kan doch hier
Umb die Revier
Ruhe nicht eh haben/
Man habe mir... -
Stek widerrüm mit Lust an deiner Finger-Schne
den schönen Silber-Huht/ du Bild der edlen Tugend!
damit die Nadel dihr nicht bringe Quahl und Weh/
gebrauch ihn mit bedacht in diser deiner Jugend. (S. 42)
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Muß Ich von aussen schon dein schönes Hauß ansehen
so wil ich doch/ mein Kind! so lang zu friden sein
biß daß uns wird das Glük/ (ach möcht es bald geschehen!)
versellen anderswo zu dihnen unsrer Pein.
Du Schöne/ du/ du kanst nur einen Ohrt erwehnen
da ich mit dihr mein Licht mag pflegen keüsche Treü/
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Geehrte was Ihr hie vor eüren Augen sehet
komt mit dem/ was ihr von mihr habet/ überein.
In was vor Furcht und Angst mein Hertz itzunder stehet
das zeiget dise Schrift geliebtes Täubelein!
Ach nehmt es willig an und schmähet mich mit nichten/
Ich dien' eüch für und für geehrtes Tugend-Licht/
mein Hoffen... -
Weil du lebendig mich itzunder nicht kanst sehen
so bitt ich daß du wolst nach Basiletten gehen
und fordern/ Adelmuht/ mein Bildnuß von ihr ab/
das lieb und halte wehrt biß in das schwartze Grab. (S. 45)
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Wiewol ich muß allhie mit Archiatnen weiden
die kraußen Schäfelein: kommt mihrs doch weinig freüden
den mein verliebtes Hertz das sehnet sich nach dihr
ruft oftmahls Adelmuht/ ach werest du bey mihr. (S. 45-46)
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Jtzt blüht der Rosen-stok in an-nehmster Gluht
eh man es aber meint ist dessen Schmuk verlohren.
So blühet auch die Treü an meiner Adelmuht/
drüm halt' ich daß Sie sey vom Rosen-stok gebohren. (S. 46)
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Wer hätte je gedacht daß du den teüren Eid
den du mihr hast getahn/ so balde soltest brechen.
Ach gläub' es/ Adelmuht/ es blikket schon die Zeit
da sich der Eid wird selbst an deiner Falschheit rechen. (S. 46-47)
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