[18] KLAGE UM DEN WEIN
 Der Wein, wo kam er hin? Er gab uns Glut,
 Dem Geist Besinnung und dem Toren Mut.
 Der gute Wein, wo ist er hingekommen?
 Ich glaube: die Klugen haben ihn fort genommen.
 5 Die Männer...
[18] KLAGE UM DEN WEIN
 Der Wein, wo kam er hin? Er gab uns Glut,
 Dem Geist Besinnung und dem Toren Mut.
 Der gute Wein, wo ist er hingekommen?
 Ich glaube: die Klugen haben ihn fort genommen.
 5 Die Männer...
[22] LIED DER HELDEN
 Ob wir liegen und harren oder den Tod
 Zu belauern, – hinaus schreiten:
 Wir fühlen das Schöne, daß wir nicht wissen, woher
 Uns der Mut kommt.
 5 Wir müssen siegen.
 Dann haben wir...
[25] MAHNUNG
 Stille! Freund! Es lernt sich alles.
 Wer die Scham verlernt hat, ist
 Jeglichen Verbrechens fähig.
 Längst begehrt mein Herz: zu sehen
 5 Wie im Kampf der Feige kühn wird
 Und wie aus dem...
[11] MELANCHOLIE
 Ein nacktes Jungfräulein hängt
 An einem Galgen: das Blut, das von Mund und Nase
 Und sonst herunter geflossen, bildet im Rasen
 Eine rote Lache, die mählich schwarz gerinnt
 5 So...
[14] MORGEN
 Es hebt sich, senkt sich des Windes Flüstern.
 In des Morgens ragende Räume
 Stechen die goldenen Zweige der Bäume
 Unbewegt: so leicht sind die Blätter.
 5 Trinke! Die Kühle des Morgens in...
[11] MORGENTRÄUME
 Mit der Morgenröte erstem Lohen
 Ist ein braunes schlankes Pferd entflohen:
 Klingt sein Hufschlag in den hohlen Gassen,
 Hat uns alter tiefer Gram verlassen.
5 Dringt der Hall an unsre...
[5] PHANTASIA DESPERANS
 Anmutig, leicht, lebendig!
 Einsam auf schneebedecktem Feld:
 Doch ist der Hunderthändig
 Meines Gedichtes Held.
 5 Der Hunderthändig ohne Kopf!
 Doch spielt er mit — einem...
[21] REUE DES DICHTERS
 Meine Gedichte –
 Alle miteinander
 Verbrennen!
 Nur eines schrieb ich
 5 Einstens! das feiert den Mut
 Des Helden und heißt: Keine Furcht!
 Keine Furcht vor dem Wein!
[23] RUF
 Du hoher Ton der Geige! Diese Zeit
 Ist nicht die meine und die Tage fliehn.
 Du Jubelton der Geige! Ach, es starb
 Die Jugend und mich freut kein Siegen mehr.
 5 Du Siegeston der Geige! Ewig frißt
 Der...
[14] SORGE
 Schwarzgraue Wolken hangen hernieder,
 Das Gewicht der Wolken an der Himmelswage
 Vermag die Sorge nicht zu heben,
 Die Sorge, die mich zermalmen wird.
 5 Und die Gedanken fliehn
 Vor...