•      Die holden Wünsche blühen,
    Und welken wieder ab,
    Und blühen und welken wieder –
    So geht es bis an’s Grab.

    5      Das weiß ich, und das vertrübet
    Mir alle Lieb’ und Lust;
    Mein Herz ist so klug und witzig,
    Und verblutet in meiner Brust.

  • [174]

     Fromme Wünsche.

     Nach Cecco Angiolieri.

    Wär ich der Wind, ich risse die Welt in Fetzen,
    wär ich das Feuer, zerfräß ich sie zu Funken,
    wär ich das Meer, sie läge längst versunken,
    wäre ich Gott,...

  • [182]
     XI.
     Verlorene Wünsche.

    Von der Gleichheit der Gemüthsart
    Wechselseitig angezogen
    Waren wir einander immer
    Mehr als uns bewußt gewogen.

    5 Beide ehrlich und bescheiden,
    ...

  • Am Silber-Bach, im Schatten einer Linde,
    Wo murmelnd eilt die Well' zum stillen Teich,
    Mir Kühlung säuseln sanft im West die Winde,
    Da schmück' o Flora! mir ein kleines Reich. -

    Es kreiseln hier die munteren Forellen,
    Sich sammelnd um den kleinen Fischer-Kahn,
    Das Brodt erhaschend im Krystall der Wellen...

  •  
    Könnt' ich zu Dir, mein Licht,
    Nur einmal, einmal dringen!
    Von deinem Angesicht
    Nur einen Strahl erschwingen!

    Könnt' ich an dein Gewand
    Nur einmal, einmal rühren!
    Und deine kleine Hand
    Mit süßem Schauer spüren!
    ...