• [119]
     Abschied.
     1853.

    Kein Wort, auch nicht das kleinste, kann ich sagen,
    Wozu das Herz den vollen Schlag verwehrt;
    Die Stunde drängt, gerüstet steht der Wagen,
    Es ist die Fahrt der Heimath...

  • Abschied an Selmar.

    So nimm es hin, das Opfer meiner Thränen,
    Das dir der bittre Schmerz betrog’ner Liebe bringt.
    Sey glücklich! fühle nicht dies martervolle Sehnen
    Des Herzens, das so qualvoll ringt.

    5 Nie werd’ ich dich und meiner Liebe fluchen,
    Obgleich in meiner Brust die Angst der Hölle glüht:
    Vergebens würd’ ich jetzt mir Trost und Ruhe...

  • [3]            Abschied von Gastein.

    Die Trennungsstunde schlägt, und ich muß scheiden,
    So leb’ denn wohl, mein freundliches Gastein!
    Du Trösterin so mancher bittern Leiden,
    Auch meine Leiden lulltest du mir ein,...

  • [5] Abseits.

    Es ist so still; die Haide liegt
    Im warmen Mittagssonnenstrahle,
    Ein rosenrother Schimmer fliegt
    Um ihre alten Gräbermale;
    5 Die Kräuter blüh’n; der Haideduft...

  • [442]
                   Achtzehnter März.
                             1873.

    Achtzehnhundert vierzig und acht,
    Als im Lenze das Eis gekracht,
    Tage des Februar, Tage des Märzen,
    Waren es nicht Proletarierherzen...

  • Diana hat dem Quell sich hingegeben,
         Sanft nickt auf sie der Büsche Schatten nieder,
         Aus jungen Zweigen tönen leise Lieder,
         Und alles ruht in wundersüßem Leben.

    5 Was sterblich ist, entweicht mit heil’gem Beben,
         Actäon nur kehrt kühnen Frevels wieder,
         Und lüstern schaut er auf die schönen Glieder,
         Die durch der...

  • [75]

     Addio....

    Leb’ wohl, mein Rom! Ich hab’ mit dir gestritten
    In heißer, fiebernder Gedankenschlacht,
    Mit dir gejubelt und mit dir gelitten,
    Gescherzt bei Tag und ach! geweint bei Nacht!

    5 Du...

  • [132] Addio a Capri....

    Nun ich von hinnen scheide ganz,
    Zum letzten Mal euch seh’ –
    O Licht, o Luft, o Sonnenglanz,
    Wie thut ihr mir so weh!

    5 Ihr habt mir einen hohen Traum
    In’s kranke...

  • [5] Advent.

    Es treibt der Wind im Winterwalde
    Die Flockenheerde wie ein Hirt,
    Und manche Tanne ahnt, wie balde
    Sie fromm und lichterheilig wird;
    5 Und lauscht hinaus. Den weissen Wegen
    Streckt sie die Zweige...

  • [53] Afrikareisender.

    „… Meine Herren, was soll dieser ganze Zwist,
    Ob der Congo gesund oder ungesund ist?
    Ich habe drei Jahre, von Krankheit verschont,
    Am grünen und schwarzen Graben gewohnt,
    5 Ich habe das...