• [156]

     Drei Ringe.
     Eine Abend-Elegie.

     Leitspruch: Neue Ziele,
     neue Gefühle:
     neue Riegel.
     Flügel! Flügel!

    5 Ihr Ringe, drei Ringe, um Einen Finger,
    und jeder ein toter, gebrochener Schwur,...

  • Doch hör’ich noch der Tausende Entzücken
    und Ihn von seinen goldnen Sternen sprechen
    und sehe noch ihn seine Rosen brechen
    und noch den Kranz das Haupt ihm blutig drücken.

    5 Sie lagen jubelnd an den Silberbächen
    und ließen sich mit seinen Blumen schmücken
    und sahn ihn Blüte nur um Blüte pflücken
    und nicht die Dornen ihm die Stirn zerstechen....

  •      [11] Ein Ewiger.

         Dem Gaste Deutschlands.

    Ich lag in einem dunklen Taxushain
    und hatte Furcht . . .
    Im Schatten vor mir saß ein Mann,
    der war wie eine große
    5 nebelvolle Höhle,
    in der ein...

  • [17] Einsamkeiten.

    Nun still, mein Schritt, im stillen Nebelfeld;
    hier rührt kein Leben mehr an meine Ruhe,
    hier darf ich fühlen, daß ich einsam bin.
    Kein Laut; kein Hauch; der bleiche Abend hält
    5 im dichten Mantel...

  • [84] Es war einmal.

    Der Himmel dunkelte noch immer,
    ich fühlte tief bis in mein Zimmer
    der tiefen Wolken vollen Schooß;
    die Esche drüben drehte schwer
    5 die hohe Krone um sich her,
    zwei Blätter trieben wirbelnd...

  • [174]

     Fromme Wünsche.

     Nach Cecco Angiolieri.

    Wär ich der Wind, ich risse die Welt in Fetzen,
    wär ich das Feuer, zerfräß ich sie zu Funken,
    wär ich das Meer, sie läge längst versunken,
    wäre ich Gott,...

  •      [92] Gastgeschenk.

    Dies blaß in Flammen gelbundgrüne Mannsblatt,
    knabenüppig, und dies zarte
    Schneeglöckchen, eben aufgeblüht,
    ganz furchtsam weiß,
    5 im irdnen Topf –

    die beiden Kinder wuchsen so allein...

  • Nun verging der Stern der Frühe,
    meine Augenlider brennen;
    und die Sonne kann mit Mühe
    die gefrornen Nebel trennen.

    5 Mich verdrießt mein nächtlich Brüten;
    drüben an den Häuserwänden
    sprießen diamantne Blüten.
    Meine Prüfung kann nun enden! –

    Dieser Keller: dumpfer Zwinger!
    10 Auf die dunstbelaufnen Scheiben
    will ich breit...

  • [202]

    Die Verwandlungen der Venus.

     „Zeugen, Geburt und Tod,
     Wann wird es stille!
     Wo glüht das Urgebot,
     Wo wacht der Wille?“
     Otto Julius Bierbaum.
     

     Gebet der Sucht.

    Niemals sah...

  • Schwere Ringe ... und die Meinung
    leere Schlinge ... werbe, werbe!
    Dumpfe Kammer ... und das Erbe
    – bringe Jammer – wird Erscheinung.