Biondina.

     Noch kannt’ ich nicht das Loos des Lebens,
Als eine fremde Gottheit kam,
Und mir, trotz allen Widerstrebens,
Die unbefangne Ruhe nahm.
5 Da bleichten mir die frischen Wangen,
Da regte sich, ich weiß nicht was;
Die Liebe that mir...

Der Weltgeist.

     Als du vom Himmel kamst, selige Liebe,
Weckten dein leises Wort schlafende Triebe,
Senkte sich Frühlingsluft auf Flur und Hain.
Die ihr im stillen Thal schweigend euch bücket,
5 Die ihr des Hügels Haupt mit Anmuth schmücket,
Euch,...

Die Boten.

Berget euch im Hauch der Winde,
Meine Seufzer, fächelt linde
Der Geliebten Angesicht.

Eilt das Bächlein anzuschwellen,
5 Meine Thränen, das die Wellen
An der Spröden Wohnung bricht!

Sagt ihr dann mit leisem Sehnen:
Wir sind...

 Königin Kobold.
Bündische der Geisterstaaten,
Nie gesehn und oft errathen,
Mitternächtlich eingehüllet,
Daß ihr euren Dienst erfüllet,
5      Horchet, über Sumpf und Ried
     Ladet euch der Unken Lied.
Reif zum Lohn und reif zu Strafen
...

Mathilde.

Was regt sich leis’ im Herzen?
Was macht mich roth und blaß?
Was quält mit tiefen Schmerzen
Die Seel’ ohn’ Unterlaß?
5      Heischt Liebe diese Thränen?
     Schwellt ihr Gebot die Brust?
     Und träumt geheimes Sehnen
     Von...

Phantasie,
nach Shakespeare.

Woher kam die Phantasie?
Aus dem Kopf, dem Herzen? wie?
Wer erzog, wer nährte sie?
Sag’, o! sag’ es, kennst du sie!
5      In der Augen Thau erzeugt,
     Unter Seufzern aufgesäugt,
     Ward die Wiege, die...