• Laura.
    Am Morgen nach ihrer Brautnacht.

    Ein wenig blass, doch schön wie die belohnte Liebe,
    Vom süssesten der Träume kaum erwacht,
    Schleicht sie zum Garten; doch ist für des Morgens Pracht
    Ihr schmachtend Auge noch zu trübe.
    5 Ihr Damon sieht ein Kind der letzten Nacht,
    Ein Röschen, eilt und bringt es ihr und lacht,
    Und küsset sie und...

  •  
    Nachlässig hingestreckt,
    Die Brust mit Flor bedeckt,
    Der jedem Lüftchen wich,
    Das säuselnd ihn durchstrich,
    Ließ unter jenen Linden
    Mein Glück mich Lauten finden.
    Sie schlief, und weit und breit
    Schlug jede Blum ihr Haupt zur Erden
    ...

  • Die Laura denckt / sie sey vortrefflich schöne.
    Und wenn ich sie nur höhne /
    So bildet sie sich doch die warheit ein.
    Sag ich zum spaß / die wangen wären rosen /
    Die dennoch quitten seyn /
    So weiß sie sich abscheulich lieb- zu kosen.
    Nenn ich die augen sonnen /
    Die um und um mit butter voll geronnen /...

  •  
    Dich, Laura, seh ich? Dich, Petrarchs Geliebte?
    Dieß ist das himmlische Gesicht,
    Auch dem ein Himmel, den sie oft betrübte,
    Durch Grausamkeiten strenger Pflicht?

    Du blaues Auge, schmachtend vom Verlangen,
    Das Laurens Mund verschweigen muß!
    O...