Die Fakkel wenn man Sie nur erstlich angezündet
so flammt sie tapfer fort sie läst sich nicht so leicht
hinwieder löschen aus. Doch Wasser überwindet
derselben Glantz und Gluht/ jhr Brand dem Wasser weicht.
So brennt mein Zunder Hertz/ ach Adelmuht mein Leben!
so flammt es für und für von deinem Feür entbrant;...
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1.
Adelmuht mein Hertz und Leben/
mein Verlangen/ Lust und Gier!
sage doch/ wann wiltu geben/
mihr ein Küßchen schönste Zihr?
Wann sol ich von deinen Wangen
eins empfangen
dein beliebtes Rosen-Bluht... -
Kont' Esculapius durch zugerichte Sachen/
durch seiner Kräuter-Kunst/ ach Adelmuht mein Licht!
die schon Verstorbene vom neüen Lebend machen?
Gedenkke frei daß dihr hieran auch nichts gebricht.
Dein wegern ist mein Tod/ dein Lieben ist mein Leben/
Ich sterbe wann du mihr entzeüchst dein Rosen Bluht:
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1.
Adelmuht dein Angesicht
gläntzet wie das Sonnen Licht!
wie das klare Sonnen-Licht
gläntzet auch dein Angesicht.
2.
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Gleich wie das Sonnen-Licht mit seinem Glantz und prangen
bestrahlet über-all diß gantze Rund der Welt;
So gläntzt das Rosen-Licht von meiner Schönsten Wangen/
daß wer dasselbe siht in Demuht nieder-fält;
Die Augen dises Bilds sein heller dann die Sonne/
es ist kein Himmels-Licht das solche Strahlen giebt.... -
1.
Adelmuht du Glantz der Jugend
du o meiner Liebe Grund!
Deine Keüschheit/ deine Tugend
und dein Rosen-rohter Mund/
haben mihr das Hertz genommen
als ich neülich zu dihr kommen/
... -
Wiewol ich oft gesagt daß du mein zweites Hertze/
daß du mein ander Ich/ daß du mein Rosen-Licht/
daß du mein Aufenthalt und meiner Liebe Kertze?
so sag' ich doch jtzund getrost: Du bist es nicht!
Du bist mein Aufenthalt mit nichten mehr zu nennen/
du bist nicht mehr mein Hertz/ mein Rosen Licht/ mein Ich/... -
1.
Ist denn dein Hertz von Stahl und Eisen/
o außerkohrne Mensch-Göttinn!
daß sichs nicht wil geneigt erweisen?
ach/ sag es mihr o Schäferinn!
wann wiltu mich von meinen Schmertzen
befreien? und von Hertzen... -
Ein Felsen-harter Stein wird endlich von dem Regen
noch weich und durch-gebohrt; Ach aber! meine Pein/
und Trähnen können nicht jhr Felsen-Hertz bewegen/
drüm ist jhr hartes Hertz viel härter als ein Stein.
Ich wil/ weil ich nicht kan jhr Steinern Hertz erweichen/
mein Leben geben auf: Mein Sehlchen guhte Nacht!... -
1.
Ach/ ach! wo sol ich armer immer hin/
weil ich von dihr so gar verlassen bin?
Komm Adelmuht! kom eilig hehr mein Kind/
und sei mit Hertz und Mund wie ich gesinnt.
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