IX. Er verheisset jhr seine Liebe

1.
Ist denn dein Hertz von Stahl und Eisen/
o außerkohrne Mensch-Göttinn!
daß sichs nicht wil geneigt erweisen?
ach/ sag es mihr o Schäferinn!
wann wiltu mich von meinen Schmertzen
befreien? und von Hertzen hertzen.

2.
Der Regen kan zuletzt erweichen
noch einen Felsen-harten Stein;
Ich aber kan gar nicht erreichen
dein hartes Hertz/ o grosse Pein!
o mehr als Hellen gleiche Plagen/
die ich deßwegen muß ertragen.

3.
Du bist ein Quäll der Honig giebet/
du bist des Adels Eigentuhm/
du bist es die mich so betrübet/
ach Adelmuht du keüsche Bluhm!
Ach Adelmuht/ du Preiß der Schönen
wann wiltu mich mit Freüden kröhnen?

4.
Sol ich den ewig in den Wäldern
ohn dich mein Leben bringen zu?
sol ich den stetes in den Feldern
herümmer irren ohne Ruh?
Möcht' ich nur deine Gunst erwerben
so wolt' ich gern dein Siegreich sterben.

Collection: 
1659

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1.
Adelmuht mein Licht und schein
und Erquikkung meiner Pein/
was Ich dihr versprochen
wil ich halten steiff und fäst
biß den letzten Lebens Rest
hat der Tod gebrochen.

2.
Dein...

Ach möcht' ich doch itzund hie meine Schöne haben
so wolt' ich meine Sehl mit einem Kraft Kuß laben.

Sie heisset Adelmuht und ist mein Täubelein/
Ich wil Sie immerfort hie in der Fremde preisen/
das sollet Ihr ihr Bäum für allen Leüten...

Er ist getreü

Was meinstu Adelmuht daß Ich nicht treü im Liben
ey lasse disen Wahn! zwar ehr' ich Eufrosill/
nicht aber daß ich Sie zu eigen haben wil.
Du bist mein ander Ich/ wie solt' ich dich betrüben?

Des Lebens zartes Seil kan ja sobald vergehen
als eine Purpur-Bluhm die itzund steht und blüht
und für den strengen Nord muß wie ein Licht verwehen;
so sag' ich fält der Mensch eh daß er sichs versiht.

Ich eine frische Bluhm/ muß wider...

1.
Traure mit mihr liebste Herde
weil ich von dir scheiden werde!
weil die Adelmuht nicht mehr
mihr wil geben frey gehör.

2.
Auf ihr Bäüm in dikken Wäldern/
Büsch und Sträuch...