•      Allen thut es weh im Herzen,
    Die den bleichen Knaben sehn,
    Dem die Leiden, dem die Schmerzen
    Auf’s Gesicht geschrieben stehn.

    5      Mitleidvolle Lüfte fächeln
    Kühlung seiner heißen Stirn;
    Labung möcht ins Herz ihm lächeln
    Manche sonst so spröde Dirn’.

         Aus dem wilden Lärm der Städter
    10 Flüchtet er sich nach dem Wald....

  • [135] Der traurige Lukas.

    Als Lukas bey der Flasche saß,
    Da weint er laut bey jedem Glaß,
    Das er sich eingeschenkt:
    Sein Nachbar sah ihm lange zu,
    5 Und rief zuletzt: was weinest du?
    Mein, sag...

  • Einsam bin ich. Es wob mir die spinnende Parze
    keinen Faden, dem andre sich goldig verflechten,
    nein, er flattert haltlos, wie sonnenbeglänztes
    Spinnwerk des Herbstes.

    Einsam bin ich. Es ward mir kein Häuschen gefüget
    bunt von Blumen - kein Herd mir vom Garten errichtet,
    keines Kindes Gelalle grüßt mich...

  • Wie scheint der Mond so hell auf Gottes Garten!
    Die Burschen rufen schon, ich laß sie warten.
    Bin gern alleine
    Am grünen Raine,
    Wenn kühl der Nachtwind weht,
    Der Mond am Himmel steht.
    Bin gern alleine, am grünen Raine,
    Wenn kühl der Nachtwind weht,
    Der Mond am Himmel steht.
    ...

  • Ich gab mein Herz einem blonden Kind.
    Sie nahm's und lachte.
    Ich wußte nicht, wie Kinder sind,
    ich freute mich und dachte:
    "Nun legt sie's zärtlich in den Schrein
    und wird's verwahren."
    Sie aber warf's in den Tag hinein:
    der Stundenwagen fuhr polternd drein -
    da ward es überfahren....