• [141] Der Tantenmörder

    Ich hab’ meine Tante geschlachtet,
    Meine Tante war alt und schwach;
    Ich hatte bei ihr übernachtet
    Und grub in den Kisten-Kasten nach.

    5 Da fand ich goldene Haufen,
    ...

  • [132] Der Zoologe von Berlin

    Hört ihr Kinder, wie es jüngst ergangen
    Einem Zoologen in Berlin!
    Plötzlich führt ein Schutzmann ihn gefangen
    Vor den Untersuchungsrichter hin.
    5 Dieser tritt ihm...

  • [39] Der blinde Knabe

    O ihr Tage meiner Kindheit,
    Nun dahin auf immerdar,
    Da die Seele noch in Blindheit,
    Noch voll Licht das Auge war:
    5 Meine Blicke ließ ich schweifen
    Jedem frei ins Angesicht;...

  • [121] Die Hunde
              (Elegie)

    Es waren einmal zwei Hunde,
    Wie war das Herz ihnen schwer!
    Sie liefen wohl eine Stunde
    Hintereinander her.

    5 Sie hofften, in liebendem Bunde
    Werd’ ihnen leicht und...

  • [7] Die Jahreszeiten

    Genieße, was die Jahreszeit mit sich bringt;
    Radieschen, Erdbeeren, grüne Erbsen und Pflaumen;
    Was der Veränd’rung in Sonne und Luft entspringt,
    Ist stets das beste für deinen gebildeten Gaumen...

  • [84] Die Keuschheit

    Schimmernd fülle sich der Teller,
    Schimmernd bis zum Rand hinan;
    Jeder spende seinen Heller
    Gern dem alten Leiermann.
    5 Manch ein Lied hab’ ich gesungen,
    Das euch tief ins Herz...

  • [57] Die Symbolistin

    Dein Auge brennt, dein Atem fliegt,
    Blaß bist du wie der Tod;
    Und frag’ ich dich, woran das liegt,
    Du wirst wie Blut so rot.

    5 Dein Auge senkt sich grambesiegt,
    Die Wimper...

  • [130] Die sieben Heller

    Großer Gott im Himmel, sieben
    Heller sind mir noch geblieben!
    Was nur fang’ ich armer Mann
    Mit den sieben Hellern an.

    5 Tod und Teufel, wären’s zwanzig,
    Tanzte gleich noch...

  • [151] Die tiefe Richtung

    Endlich ist der große Tag gekommen,
    Schon ist das Vergangne schrecklich nah,
    Doch die Zukunft ist bereits verschwommen;
    Auch die Gegenwart ist nicht mehr da.

    5 Gott und Mensch und...

  • [126] Eifersucht

    Und wieder seh’ ich neu entfacht
    Die düstre Glut, die treu du hegst
    Auf deinem Herd, zur Flammenpracht,
    Dein Herz erleuchtend Nacht für Nacht,
    5 Wenn du zur Ruh’ dich legst.

    Kaum atme ich...