Sei still, mein Herz!
Gott kennt den Schmerz,
Und Er versteht des Herzens Sehnen.
Wenn Gott es will,
Sei still, sei still!
Er sieht und zählet Deine Thränen.
Gott hat's gethan!
Denkst Du daran?
Du darfst ja Deinen Schmerz beweinen,
Doch nie, mein Herz,
...
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Es legt die Welt all' ihre Sorgen
Zur Ruhe in die Hand der Nacht.
Da schlummert bis zum andern Morgen,
Was sie geträumt, was sie gedacht!
Da regt sich träumend wie die Rose,
Wenn sie des Frühlings Kuß versteht,
Die Sehnsucht, jene schrankenlose,
Die heimwärts schwindet im Gebet.... -
O Gott, Dein Wille
Ist immer gut.
Wenn's wehe thut,
Wir halten stille.
Nur laß uns wissen
Dich, unsern Hort,
Gieb uns Dein Wort
Als Ruhekissen!
aus: [Anna Karbe] Immergrün
Lieder einer früh... -
Herr, wie Du willst, daß ich es trage,
So trage ich's in Deinem Arm.
Du aber hältst mich alle Tage
In allem Elend weich und warm.
Und kommt der Tag, da Du gefunden,
Mein Leben und mein Leid sei aus,
So trägst Du mich durch Jesu Wunden
In Deinen Armen selbst nach Haus.
... -
Laß Deine Hand mich fest erfassen,
Dann wie Du willst, ich folge Dir.
Nur mußt Du Deine Hand mir lassen
Und Deinen Segen über mir,
Und Deine Augen, die mich leiten,
Nur wie Du willst, nicht wie ich will,
Und Deine Hände mußt Du breiten
Mir auf das Herz, so wird es still.
... -
"Wie sich die schwarzen Wolken thürmen!
Die Möve flattert scheu umher;
Die dumpfe Ruh' vor wilden Stürmen
Liegt auf dem weiten, stillen Meer.
Die Wolken steigen hoch und höher,
Es schwillt mein Herz, es wankt mein Fuß,
Doch näher noch zum Strande, näher!
Bebt auch mein Fuß, ich muß, ich muß."... -
Vergißmeinnicht, du siehst mich an,
Als hätte ich dir weh gethan;
Du blickst aus deinem Perlentau
So träumerisch und himmelblau, -
Doch was die leise Thräne spricht,
O sag' es mir, Vergißmeinnicht!
"Ich bin verwandt mit jenem Sterne,
Der an dem Abendhimmel steht;
Drum blickt mein... -
Der Frühlingswind spricht:
Schneeglöckchen schläfst Du noch?
Schneeglöckchen höre doch!
Ueber die Berge bin ich gekommen,
Da hab ich ein süßes Klingen vernommen.
Dort in der Ferne, dort in der Weite,
Hat schon begonnen das Frühlingsgeläute.
Da hört ich ein heimliches Singen und Klingen
Wie... -
Was mögen wohl die Vögelein
Heut Morgen gar so fröhlich sein?
Sie singen laut, sie singen leise
So wunderbare Frühlingsweise.
Sie schmettern hell, wie nie zuvor
Ihr Morgenlied zu Gott empor,
Als sollte ihrer Lieder Klingen
Hinauf bis in den Himmel dringen:
"Weißt Du'... -
Nein, Schwälbchen, nein, ich fange Dich,
Nicht eher will ich ruhn;
Denn niemand auf der Welt als ich,
Hat was mit Dir zu thun.
Du hast an Liebchens Fenster Dir
Dein Nestchen aufgebaut.
Nun kleine Schwalbe sage mir,
Was hat sie Dir vertraut?
"Mein Nestchen kannst Du...