Feindlich schaust du und finster hinweg, muthwilliges Liebchen,
Plötzlicher Unmuth thront auf der gerunzelten Stirn,
Jeglichen heiteren Gott verscheucht aus dem Auge des Zorns Blitz,
Und unfreundliches Roth färbet die Wange dir jetzt.
Was ich auch rede, du hörest es nicht, und red' ich auch Schönes,
Kein süßlohnender Blick...
-
-
Scheiden müssen wir schon - komm, gieb mir der düsteren Trennung
Bitteren Kuß, und gieb tausend der Küsse mir noch!
Einmal flüstre mir noch ein Wort voll Liebe, noch einmal
Schlinge den glühenden Arm um den Verzagenden hin!
Scheiden müssen wir schon, und ach, wie kettet mich stets doch
Alles an dich, wie zieht jeglicher... -
Liebchen, ich traue dir nicht, und wenn reizender noch dir die Aeuglein
Blickten, die nur dein Geist lenket und nimmer dein Herz,
Lächeltest du viel freundlicher auch, zwar ist es unmöglich,
Und dein schmeichelndes Wort, wär' es auch doppelt so süß.
Oft schon riefst du zurück den Entfliehenden, reuig gehorcht' er,
Und schnell,... -
Fernher schallt durch die schweigende Nacht des rauschenden Tanzes
Wilde Musik, und lind schaukelt die Töne der West
Durch den umdämmerten Hain zu dem Sehnenden, gaukelnde Ahnung
Flattert herbei, und süß hallt mir im Herzen der Klang.
Laulicher Hauch, was säuselst du so? O sink' in der Blüthe
Duftenden Kelch, und still schlummr... -
Der Jüngling.
Sieh, es erscheint der Liebe Gestirn, und freundliche Weste
Wiegen mit duftigem Hauch leise das Dunkel einher.
Hörst du den Nachtigallengesang? Komm, Liebchen, und schlüpfe
Leise die Stiegen herab in des... -
O wie vereinet sich Scherz mit Ernst bei meiner Geliebten,
Wie mit den Sitten der Welt tiefer romantischer Sinn!
Jetzt erheitert mit fröhlichem Witz sie den glänzenden Zirkel,
Und jetzt schwärmt sie mit mir über die Erde hinaus.
Gleich dem Chamäleon wandelt ihr Geist sich in jegliche Form um,
Und in jeglicher Form reizt und... -
Komm, nach Arkadien wollen wir ziehn, in's blühende Tempe,
Sieh, schon dämmert der Tag; Liebchen, o gieb mir die Hand!
Weit ist die Wandrung zwar, doch Liebende schützen die Götter
Willig, im ganzen Olymp herrschet Idalia's Sohn.
Aber begleitet uns auch der Flüchtige? Kannst du noch zweifeln?
Bandest du ihn nicht jüngst, Grazie... -
Heimliche Laube des Glücks, dichtgrünendes Blättergewebe,
Welches den spähenden Blick hemmt und den Lauscher betrügt;
Schweigendes Thal in dem sicheren Schoos hochragender Felshöhn,
Das ein Elysium mir öffnete, selig und still;
Rieselnde Bäche, von süßem Gesang umflötet, und du, ein
Zeuge des friedlichen Spiels, weiches,... -
Tauche hervor aus dem dichten Gewölk, bleichschimmerndes Mondlicht,
Leite des Liebenden Schritt durch die chaotische Nacht,
Und ihr Blumen der himmlischen Flur, hülfreiche Gestirne,
Sendet den traulichen Strahl auf den unendlichen Weg!
Ueber die Weiten enteilt mit geflügeltem Fuße die Hoffnung,
Aber Verlangen erneut stets den... -
Einsam stieg ich empor auf des Harzwalds steilerem Bergpfad,
Nahete dir mich schon, ewiger, alter Granit,
Wo hochlodernd einst durch die Nacht vom felsigen Altar
Hell ins ferne Gefild flammte das Opfer des Mais.
Träumend schritt ich dahin, und es dämmerte leise der Vorzeit
Riesengebild mit des Wahns Wundergestalten umher....