Daß dich, du Einzige, mein Herz erkoren,
Daß du mein Hort und meines Lebens Licht -
Nie hab' ich dir's gestanden noch geschworen,
Doch wußtest du's; das aber ahnst du nicht,
Daß auch, nachdem du längst für mich verloren,
Sich noch dein Bild in meine Träume flicht.
So bleibt, ist auch die Sonne untergangen,...
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Ich weiß, ihr längstverklungnen Lieder,
Welch stiller Zauber auf euch liegt,
Daß euer Anblick immer wieder
Mein Herz in Jugendträume wiegt.
Es hat, in holden Traum versunken,
Der Liebsten Aug' auf euch geruht,
Ihr habt den warmen Hauch getrunken
Des Atems und der Wangen Glut.
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1.
"Odysseus" hieß das Schiff, das uns im Flug
Von des Piräus klassischen Gestaden
Auf Adrias Wogen nach Venedig trug,
Mit einem wirren Menschenschwarm beladen.
Der Völker Sprachen trafen bunt das Ohr... -
1.
Sie sprach: "Draußen ist der Lenz gekommen,
Die Lerche jubelt seinem Gruß entgegen,
Die Knospe schwimmt, die Blüte will sich regen,
Und Duft und Klang kommt durch die Luft geschwommen."
Ich hatte seinen Ruf... -
Jenes Lied der liebedurchglühten Sappho:
"Gleich den sel'gen Göttern ist Der zu achten,
Der, ins Aug' dir blickend, der Rede Wohllaut
Horchend belauschet
Und des Mundes sinneverwirrend Lächeln" -
Lächelnd selber las ich's, der Worte Honig
Zwar begierig schlürfend, jedoch der Glaube
Fehlte... -
Was ist es nur, daß ich so gerne
Mag deiner Stimme Zauber lauschen
Mein Herz erbebt, als hört' es ferne
Die Jugendzeit vorüberrauschen.
Mir ist, als klängen Wiegenlieder
Und Märchen in der Dämmerstunde,
Als käm' die erste Hoffnung wieder,
Die erste süße Liebeskunde.
... -
Du schläfst, und die goldenen Träume
Die gehn bei dir ein und aus;
Mein Lied und die blühenden Bäume
Umrauschen im Dunkel dein Haus.
Du hebest das Haupt erschrocken
Und lauschest und regst dich nicht
Es wallen die duftigen Locken
Dir über das Angesicht.
Da senkest du... -
Es wirft das Meer, vom Sturm erregt,
Dir seine Muschel an den Strand;
Du öffnest sie mit froher Hand,
Ob sie wohl eine Perle hegt?
So legt mein Herz, von dir bewegt,
Sein tiefstes Lied zu Füßen dir;
O schau, wie es als einz'ge Zier
Nur dich, du selt'ne Perle, hegt!... -
Voll strahlender Schönheit wandelst du
In der Jungfrau'n blühendem Reigen,
Und alle Blicke fliegen dir zu;
Du aber lächelst in seliger Ruh',
Wie nur den Göttern sie eigen.
Vor dir zunichte wird Wunsch und Begier,
Selbst Amor mußt' es erfahren:
Du trägst als leuchtende Siegeszier
... -
O Lust, zur Seite dir zu sitzen,
Von göttlicher Musik umrauscht!
Zu sehn, wie deine Augen blitzen,
Tief atmend deine Seele lauscht,
Wenn nach dem Takt dein Haupt sich schmieget,
Und auf der Töne gold'ner Flut,
Dir selbst entrückt, dein Geist sich wieget,
Hold, wie ein Schwan auf Wogen ruht....