•      Auf dem Berge steht die Hütte,
    Wo der alte Bergmann wohnt;
    Dorten rauscht die grüne Tanne,
    Und erglänzt der gold’ne Mond.

    5      In der Hütte steht ein Lehnstuhl,
    Reich geschnitzt und wunderlich,
    Der darauf sitzt, der ist glücklich,
    Und der Glückliche bin Ich!

         Auf dem Schemel sitzt die Kleine,
    10 Stützt den Arm auf...

  •      Bist du wirklich mir so feindlich,
    Bist du wirklich ganz verwandelt?
    Aller Welt will ich es klagen,
    Daß du mich so schlecht behandelt.

    5      O Ihr undankbaren Lippen,
    Sagt, wie könnt Ihr Schlimmes sagen
    Von dem Manne, der so liebend
    Euch geküßt, in schönen Tagen?

  • [28]
     Carl I.

    Im Wald, in der Köhlerhütte sitzt
    Trübsinnig allein der König;
    Er sitzt an der Wiege des Köhlerkind’s
    Und wiegt und singt eintönig:

    5 Eyapopeya, was raschelt im Stroh?
    Es blöken im...

  •      Dämmernd liegt der Sommerabend
    Ueber Wald und grünen Wiesen;
    Goldner Mond, am blauen Himmel,
    Strahlt herunter, duftig labend.

    5      An dem Bache zirpt die Grille,
    Und es regt sich in dem Wasser,
    Und der Wandrer hört ein Plätschern,
    Und ein Athmen in der Stille.

         Dorten, an dem Bach alleine,
    10 Badet sich die schöne Elfe...

  •      Da droben auf jenem Berge,
    Da steht ein feines Schloß,
    Da wohnen drei schöne Fräulein,
    Von denen ich Liebe genoß.

    5      Sonnabend küßte mich Jette,
    Und Sonntag die Julia,
    Und Montag die Kunigunde,
    Die hat mich erdrückt beinah.

         Doch Dienstag war eine Fete
    10 Bei meinen drei Fräulein im Schloß;
    Die Nachbarschafts-...

  •      Da hab’ ich viel blasse Leichen
    Beschworen mit Wortesmacht;
    Die wollen nun nicht mehr weichen
    Zurück in die alte Nacht.

    5      Das zähmende Sprüchlein vom Meister
    Vergaß ich vor Schauer und Graus,
    Nun zieh’n die eig’nen Geister
    Mich selber in’s neblichte Haus.

         Laßt ab, Ihr finstren Dämonen!
    10 Laßt ab, und drängt mich...

  • Das Fräulein stand am Meere
    Und seufzte lang und bang,
    Es rührte sie so sehre
    Der Sonnenuntergang.

    5 Mein Fräulein! seyn Sie munter,
    Das ist ein altes Stück;
    Hier vorne geht sie unter
    Und kehrt von hinten zurück.

  • [118]
    Das Glück ist eine leichte Dirne,
    Und weilt nicht gern am selben Ort;
    Sie streicht das Haar dir von der Stirne
    Und küßt dich rasch und flattert fort.

    5 Frau Unglück hat im...

  • Meine güldenen Dukaten,
    Sagt wo seyd Ihr hingerathen?

    Seyd Ihr bey den güldnen Fischlein,
    Die im Bache froh und munter
    5 Tauchen auf und tauchen unter?

    Seyd Ihr bei den güldnen Blümlein,
    Die auf lieblich grüner Aue
    Funkeln hell vom Morgenthaue?

    Seyd Ihr bei den güldnen Vöglein,
    10 Die da schweifen glanzumwoben
    In den...

  •      Herr Ulrich reitet im grünen Wald,
    Die Blätter lustig rauschen.
    Er sieht eine holde Mädchengestalt
    Durch Baumeszweige lauschen.

    5      Der Junker spricht: Wohl kenne ich
    Dies blühende, glühende Bildniß,
    Verlockend stets umschwebt es mich
    In Volksgewühl und Wildniß.

         Zwei Röslein sind die Lippen dort,
    10 Die lieblichen,...