Das erste
Wenn der Frühling kommt gezogen,
Steigt mit spielend heiter'm Sinn,
Amor vom Olympe nieder
Zu der Erde Freuden hin;
Unter vollen Blüthenlauben
Läßt der Liebes-Gott sich seh'n....

Sei nicht wie jener Prinz, dem Gold gegeben ward,
Als man ihn frug: Wo ist's? "Ich hab' es mir gespart."
Da sprach sein Lehrer streng: "Das ziemt nicht Fürsten eben,
Viel besser ließe dir, es wäre ausgegeben!"

Es goß der Herr...

Du stand'st mit mir hoch oben,
Von Rebenlaub umwoben.

Auf Waldeshügeln ruhten
Die rothen Abendgluthen.

Im Thale, tief geschieden,
Das Dorf mit seinem Frieden.

Rauchsäulen, blaue...

1.
Die Erde eilt, daß sie sich festlich kleide;
Den grünen Mantel hat sie auserkoren,
Besetzt mit reichem, köstlichen Geschmeide.
...

Poet: Agnes Franz

Unschuld'ge Liebe, die ihr heilig Feuer
An ew'ger Schönheit Himmelsstrahl entzündet,
Kennt keinen Tod, sie ist der Gottheit theuer.

Nein, wie der Seraph vor dem Flammenthrone,
Steht sie vor dem, der aus der eig'nen Fülle...

Poet: Agnes Franz

Wenn sie fremd sich von uns kehren,
Die wir treu und heiß geliebt,
Wenn kein Blick uns Antwort giebt
Auf des Kummers bange Zähren:
Da, o Liebe, halt' uns fest!
Zeige, daß Du uns geblieben,
Wenn auch das, was Menschen...

Poet: Agnes Franz

Bei Gerhard von Kügelchens Zeichnung:

Hoch der Fackel dunkle Gluth geschwungen,
Die des Siegers luft'ge Bahn erhellt:
Senket...

Poet: Agnes Franz

Es hielt die Nacht das Licht gebunden,
Bis es der Liebe Wort befreit,
Nun haben Beide sich gefunden,
Zu ewig fester Einigkeit.
Und wo sich ihre Flammen regen
In jugendlichen Lebensmuth,
Da naht sich auch des Liedes...

Poet: Agnes Franz

Wenn Liebe für die Ewigkeit
Sich bindet, und so bald verweht,
So ist gleichwohl ein Sinn darin,
Der nicht in eitel Trug besteht.
In jeglicher Berührungsgluth,
In jeglichem Verschmelzungsheil
Unsterblich edler Wesen...

In deine Liebe möcht' ich
Mich senken ganz hinein,
Da tief ohn' Ende rasten
Und von Allen vergessen sein!

Ein Wörtlein würd' ich hören,
Das Eine ganz allein,
Wenn ich so läg' und schliefe
In...