Angst packt mich an. Denn ich ahne, es nahen Tage voll großer Klage. Komm du, komm her zu mir! - Wenn die Blätter im Herbst ersterben und sich die Flüsse trüber färben und sich die Wolken ineinander schieben -...
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Drück' mir die Hand, daß mich dein Leid beglücke, dein heiligreines Leid, das meinem gleicht. O könnt ich doch, wenn deine Hand ich drücke, das Glück dir lügen, das uns nie erreicht. O könnt' mein Blick in deinen Hoffnung gießen,...
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Eine Lilie nickt von meinem Tisch, beugt die blätterschweren hohen Stengel über mein Papier -. Geh' mit deinen vorgestreckten Zungen! Nein, doch! Bleib' nur, frecher Bengel - Du wirst wissen, wen ich angesungen: bist...
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Leis' verhallen ferne Geigenklänge, und ein Köter bläfft gedämpft dazu. Milde warnt der Vollmond durch die Scheiben - sieht, wie wir uns lieben - ich und du. Ach, er gönnt uns unser junges Treiben und schickt alles, was uns stört...
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Riesengroße Rosengrüße sandte ich zum Wiegenfeste ihr, der einzig Heißgeliebten, einen Brief dabei erhielt sie, darin stand: ich liebe Dich, Hilde, meine holde Hilde! Hilf mir, Hilde, und erhöre meine...
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Ewig gleich ging Cleos Leben eheloser Einsamkeit. Theo wohnte gleich daneben mit der Seele, sehnsuchtsweit. Cleo Theo sehn - Theo Cleo sehn - und um beide war's sogleich geschehn. Weh, o Cleo! ...
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Auf den Knien bin ich hierhergekrochen und suchte mein Herz, ob's nicht zerbrochen am Fuße eines Baums verdorrt, zerspalten von eines Blitzes Wucht. - Ich find' es nicht, das arme Herz. Es liegt wahrscheinlich anderwärts,...
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Ich bin ein Pilger, der sein Ziel nicht kennt; der Feuer sieht, und weiß nicht, wo es brennt; vor dem die Welt in fremde Sonnen rennt. Ich bin ein Träumer, den ein Lichtschein narrt; der in dem Sonnenstrahl nach Golde scharrt;...
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Alle Lippen, die ich küßte; die mich betteten, alle Brüste; jeder Leib, den ich betastete; jeder Arm, in dem ich rastete; jeder Blick, der mich verleitete; jede Lust, die ich bereitete, - sollen, will ich in den...
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Durch nahe Bäume wehen Grabesschauer; so fern dem Lebenslärm wie jene Grüfte, ruht unser Schritt am Fuß der Kirchhofsmauer, - trinkt meine Hand den Atem deiner Hüfte. Mein Mund versinkt im Dufte deiner Haare, die gleich der Nacht...
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