Emil Prinz Schönaich-Carolath

  • Es liegt ein Traum auf der Haide,
    Es weht im Walde ein Duft,
    Ein Lied schwebt über dem Wasser,
    Ein Klingen ruht in der Luft.

    Ich möchte vor Wonne mich schwingen
    Empor in ein Meer von Licht,
    Ich möchte...

  • Der Sturmwind braust über's dunkle Meer
    Und treibt seine Wogen himmelwärts
    Zu wildem Ringen, zu Kämpfen schwer -
    So ging deine Liebe durch mein Herz.

    Es rangen sich aus dem tiefsten Schooß
    Der Schlamm, die Schlacken...

  • Ich sah dich still durch meine Jugend schweben,
    Sie sagten All', du sei'st herabgekommen
    Aus bess'rer Welt, zu leuchten meinem Leben.
    Es war ein Traum - Gott hat dich mir genommen.

    Ich will mein Leben ohne Groll vollenden,...

  • Was ich zuerst geliebt, ich weiß es nicht -
    War's eine Blume, war's ein Wiegenlied,
    War es ein Tag voll Glanz und Maienlicht?

    War es ein Sehnen, wunderbar und tief,
    Nach einer bess'ren, frühverlor'nen Welt,
    Von der...

  • Es liegt im Abendstrahle
    Die weite, graue Stadt,
    In der vor langen Zeiten
    Mein Lieb gewohnet hat.

    Noch steht am Markte immer
    Das alte, stille Haus,
    In dem ich viele Jahre
    Gegangen ein und aus...

  • Der Südwind rauscht durch die Cypressen,
    Die Luft ist warm, der Himmel trüb -
    Wie könnt' ich jemals dich vergessen,
    Du mein verlor'nes, süßes Lieb?

    Es soll der Wind hingeh'n nach Norden
    Und brausen um das graue Haus...

  • Mein Lieb, gedenkst du der Zeiten,
    Wo das Herz uns vor Sehnsucht schwoll,
    Wenn fern aus des Waldes Weiten
    Der Ruf des Kukuks scholl?

    Wir saßen auf moosigem Steine
    Beisammen, Hand in Hand,
    Es lachte im...

  • O, zittre nicht vor jenem Weh,
    Was heiß aus meinen Liedern bricht -
    Wenn ich in's schöne Aug' dir seh',
    Wird meine Seele still und licht.

    Es ist mir dann, als müßte ich
    Zu deinen Füßen sinken hin
    Und...

  • Sie sagten, du sei'st ein Diamant,
    Weil du so schön und hart;
    Ich war das Feuer, was ihn verbrannt,
    Wodurch er bezwungen ward.

    Das Feuer verging, und verzehrt ward der Stein.
    Das Ende des Flammengedichts,...

  • Du melancholisches Römerkind,
    Wie könnte ich je vergessen,
    Daß deine Augen so dunkel sind,
    Viel dunkler als die Cypressen,

    Daß dein Mund so schmerzlich brennend küßt
    Wie die Latinersonne,
    Daß du selber...