Ohne Ruh und ohne Frieden,
Immer weiter ohne Rast,
Treibt es Dich, den armen Müden,
Fort in ewig wilder Hast.
Schaue doch des Tages Wonne
Wie er Alles neu belebt,
Ew'gen Lauf die goldne Sonne
Durch die blauen Lüfte schwebt;
Sieh' den reinen Glanz der Sterne,
Freue Dich der stillen Pracht,
Sieh' den Mond, der nah und ferne
Ruhe leuchtet durch die Nacht.
"Kann die Sonne Frieden geben?
Kann es Mond und Sternenlicht?
Sehnsucht können sie beleben,
Ruhe bringen sie mir nicht;
Machen nur das Herz mir trübe,
Flüstern alte Schmerzen zu -
Nur die Liebe, nur die Liebe
Giebt uns Frieden, giebt uns Ruh!"
Aus: Gedichte von Theodor Apel
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig Verlag von Wilhelm Jurany 1848