Ohne Ruh und ohne Frieden

Ohne Ruh und ohne Frieden,
Immer weiter ohne Rast,
Treibt es Dich, den armen Müden,
Fort in ewig wilder Hast.

Schaue doch des Tages Wonne
Wie er Alles neu belebt,
Ew'gen Lauf die goldne Sonne
Durch die blauen Lüfte schwebt;

Sieh' den reinen Glanz der Sterne,
Freue Dich der stillen Pracht,
Sieh' den Mond, der nah und ferne
Ruhe leuchtet durch die Nacht.

"Kann die Sonne Frieden geben?
Kann es Mond und Sternenlicht?
Sehnsucht können sie beleben,
Ruhe bringen sie mir nicht;

Machen nur das Herz mir trübe,
Flüstern alte Schmerzen zu -
Nur die Liebe, nur die Liebe
Giebt uns Frieden, giebt uns Ruh!"

Aus: Gedichte von Theodor Apel
Zweite vermehrte Auflage
Leipzig Verlag von Wilhelm Jurany 1848

Collection: 
1848

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O laß in Deines Blickes Milde
Mich ruh'n in sel'gem Traum versenkt,
Und schauen, wie mit eignem Bilde
Dein liebes Auge mich beschenkt.

Laß träumen mich, daß Deiner Seele
Mein Glück, wie Du mir, theuer bist -
Und...

Mir träumt', ich läg' in tiefer Nacht
Sanft schlummernd Dir zur Seite,
Da war's, als ob in milder Pracht
Ein Schimmer sich verbreite;

Als ob des Waldes Dunkelgrün
Mit Gold sich überzöge,
Manch' Vöglein, aufgeweckt...

O könnte doch die Nachtigall
Dir meine Grüße bringen,
Der holden Stimme süßer Schall
Der dürfte wol allüberall
Zu Deinem Herzen dringen.

Und wär' der Rose nur ein Mund
Geschenkt für Liebesklagen -
Dir...

Das Röslein steht am Felsenrand
Auf stillen Bergeshöh'n,
Dort blüht es einsam, nicht gekannt,
Und duftet doch so schön.

Es blicket weit hin in das Land
Wo seine Schwestern stehn,
Und wird auf steiler Felsenwand...

Glockentöne hör' ich klingen
Aus dem stillen Thal hervor,
Sanft durch Abendlüfte schwingen
Sie sich leis' zu mir empor.

Thürme seh' ich fern sich heben,
Schon gehüllt im blauen Duft,
Und die leichten Nebel beben,...