Ob du auch wunderseltsam bist,
Ich lasse nimmermehr von dir -
Grad' weil dein Herze dunkel ist,
Bist du so lieb und theuer mir.
Was klar und offen wie der Tag,
Ist Gut, was Jedem angehört,
Nur was sich tiefer bergen mag,
Bleibt vom Gemeinen ungestört;
Denn Wen'ge haben nur den Muth,
Hinabzugehn zum tiefen Schacht,
Um eines edlen Steines Glut
An's Licht zu ziehn aus ew'ger Nacht,
Und Wen'ge tauchen in das Meer
Mit kühnem Sinn und ruhevoll
Nach jener Perle, licht und hehr,
Die einst ihr Leben schmücken soll.
Aus: Lieder an eine Verlorene
von Prinz Emil von Schönaich-Carolath
Stuttgart Leipzig Eduard Hallberger 1878