Z’Windischt i dr Bärlisgrueb

Z’Windischt i dr Bärlisgrueb
Vor alte lange Zyte
Händ d’Römerwyber ’s Gaudi gha,
Wen d’Christe sind cho stryte.

De Käiser het nid welle ha,
As d’Lüt zum Häiland bätte.
„Vor d’Leue mit ene!“ het’s tönt,
Wi wen si gmordet hätte.

Do ist es Mäiteli z’Huse gsi,
Won au hätt sölle stärbe.
„O Vatter, Mueter, hälf ech Gott
Vom ewige Verdärbe!

Mir söl de Käiser ’s Läbe neh,
I blybe bi mim Glaube;
So chumi bald in Himmel ue!
De cha mr niemer raube!

Ir Manne, mached ’s Törli uf
Und löhnd di Leuen use!
Es söl mr ab de Leue nid,
Und ab em Tod nid gruse!

Herrgott im Himmel, nim mi uf!“
O lueg, ietz wird’s verrisse!
Do lyt es bluetigs Chind im Sand,
Verschunden und verbisse.

„O Chind, mis Chind, so bluetigrot,
Du hesch di Häimet gfunde.
Mir wachst kes Tränkli und kes Chrut
Für mini tiefste Wunde.

Herr Käiser! i bi d’Mueter gsy
Vo Husen i dr Nöchi.
Herr Käiser! allue Götze Fluech
Und Ehr Gott i dr Höchi!“

Z’Windischt i dr Bärlisgrueb
Vor alte lange Zyte
Händ d’Römerwyber ’s Gaudi gha
Wen d’Christe sind cho stryte.

Collection: 
1922

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Händ d’Römerwyber ’s Gaudi gha,
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As d’Lüt zum Häiland bätte.
„Vor d’Leue mit ene!“ het’s tönt,
Wi wen si gmordet hätte.

Do ist es...

z’Nacht

Schwarz gropet d’Nacht dr Aare noh,
Käis Stärndli schickt e Häiteri.
’S mues jeden äinist ’s Läbe loh
Und usem Liecht a d’Feisteri:

Hütt isch es glych au gar so still,
Ke Gäisle ghörst, ke Ysebah!
Was äine spinnt und wärche wil...

I wil nid brieggen, i wil nid lache,
I säge kem Möntsch ekes Wörtli drvo.
’S brucht’s niemer z’wüsse und niemer z’verrote,
Und niemer cho z’froge: Wi het’s dr to?

I wil’s verwurge, i wil’s vergässe,
Wil nüt meh suechen am Jugetfest.
Und nie meh as...

Laß mich mit dir wandern –
Fern tun sich neue Berge auf,
Weit gähnt der Weg und windet sich
Durch Steingefild und Felsenschlucht.
Doch Hand in Hand, gebückt und froh,
Erobern wir die erste Fluh.
Schau’n nie zurück und halten fest,
Gestützt auf...

Vorfrühling

Schon harren tausend Knospen
Am noch verschloßnen Tor,
Dann bricht an allen Enden
Das junge Laub hervor.

     Schon wandelt an den Hängen
     Ein hoffnungslauer Wind,
     Wo bald die Anemonen
     Vom Schlaf...