Der Tage kürzester, die längste Nacht
Sank auf der Erde Winteröde nieder.
Die Finsterniß mit bleiernem Gefieder
Hat ihren Sieg auf Erden nun vollbracht.
Jetzt wendet steigend sich der Sonne Lauf;
Es wächst der Tag gleich einem Kind’ auf Erden.
Gemach wird es nun größer, schöner werden,
Und hold uns wachsen bis zur Ernt’ hinauf.
Doch wie der Tag, so ward uns noch ein Kind
In dieser Zeit der Finsterniß geboren,
Den Augen, die das Himmelslicht verloren,
Und die in Nacht des Wahns versunken sind.
Das Christuskind, der Tag, das Licht der Welt,
Zugleich ja ward, so wie des Tages Werde,
Als Licht und Heiland unsrer Sündererde
Von Gott, dem Vater, in die Welt gestellt.
Heil, wer die wunderbare Zeit versteht,
Und mit dem Tag’, der jung den Lauf begonnen,
Nun mit dem Christus zu des Himmels Wonnen
In gleichem Wachsthum seines Lichtes geht.