Still zu deinem Buche greifst du,
Zum Pokale greift Hafis;
Zur Vollendungskrone reifst du,
Zum Verderben reift Hafis.
In gewohnter Schranke bleibst du,
Ein geduldig frommes Schaf;
Als ein Leu aus seinem Gitter
In die Wilde schweift Hafis.
Eitel gute Werke häufst du,
Strahlender Verdienste Berg;
Fürchterlich zu aller Stunde
Seine Sünden häuft Hafis.
Viele fromme Herzen stärkst du
Durch gelehrten Unterricht;
Mächtiglich in aller Thorheit
Alle Thoren steift Hafis.
Mörderische Klingen schleifst du,
Ziehend in den Ketzerkrieg;
Seine Versediamanten,
Seine schönen, schleift Hafis.
Hoch hinauf zum Himmel steigst du
Als ein qualmend Rauchgewölk;
Eine frische Felsenquelle,
Tief zu Thale läuft Hafis.
Fass’ ich es in eine Stanze;
Ewig, o du armer Mann,
Träufst du nur von Bitterkeiten,
Und von Süße träuft Hafis.