Stille! Freund! Es lernt sich alles.
Wer die Scham verlernt hat, ist
Jeglichen Verbrechens fähig.
Längst begehrt mein Herz: zu sehen
Wie im Kampf der Feige kühn wird
Und wie aus dem kältesten Grauen
Jäh die Grausamkeit erwacht.
Preist nicht den Gewinn der Arbeit!
Ja: der Durst begehrt nach Säure!
Wohl! Bedenk: Das Herz verlangt nicht
Obst: es will gestohlene Früchte.
Meide Worte, die uns rühren:
Sie verführen, und im Herzen,
Das Verführung schon gekostet
Und verspürt hat, wacht die Tücke.
Schweigt von Gott! Schweigt von der Plage!
Glaubens Reden stört die Andacht,
Stört die stille Scham des Mannes.
Schweigt von Tugend und von Sünde.
Darum still! Und müßt ihr reden,
Sprecht in leichten lockern Worten,
Die den Tänzer nicht beschweren,
Nicht des Weines Licht verdunkeln.