Genuß des Vergangnen

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Gekrümmter schleicht ihr schon am Wanderstahe,
Und klagt des Lebens sinkenden Ruin:
Ha, statt zu klagen, nutzt die gute Gabe,
Die uns zum Trost des Himmels Gunst verliehn; –
Den Talisman, durch den, mit schnellern Flügeln
Als Schall und Licht, die Seele rückwärts eilt,
Und auf der Jugend reichbeblümten Hügeln
Im milden Strahl der Morgensonne weilt! –

O Phantasie! du bist’s, die, trotz der Schwere
Des trägen Körpers, Geisterschnell uns macht;
Ach, ohne dich wär’ in des Daseyns Sphäre
Ein Lichtpunct nur, und rings um tiefe Nacht.
Von dir beleuchtet glänzt in sanfter Helle,
Vergangenheit, wie die bethaute Flur
Im Mondschein, wie auf dunkler Meereswelle
Weit hinterm Schiff die langgefurchte Spur.

Collection: 
1799

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