Fasching

Wer klopft? Wer klopft? –
     ’Sind lustige Gesellen
     Mit Schnurren und mit Schellen;
     Die wandern zu den Quellen
     Altdeutscher Fröhlichkeit. Hrrhussassa.
Ei, ei, ei! wär’s nur nicht zu weit;
Wir suchen auch die Fröhlichkeit.
     Hrr, hrr, hrr. Hrr, hrr, hussassa!

Wer klopft? Wer klopft? –
     Ihr werdet Anstand nehmen,
     Euch schwer zu uns bequemen,
     Wohl unser gar euch schämen;
     Wir sind die Faschingsnarr’n. Hrrhussassa.
Wir sind ja auch nicht lauter Pfarr’n,
Sind gern wohl je zuweilen Narr’n.
     Hrr, hrr, hrr. etc.

Wer klopft? Wer klopft? –
     Wir lieben fett zu schmausen,
     Wir lassen, wo wir hausen,
     Gern in dem Glase brausen
     Des Nektars perlend Gold. Hrrhussassa.
Sehr sind auch wir dem Schmausen hold,
Und lieben Nektar auch wie Gold.
     Hrr, hrr, hrr. etc.

Wer klopft? Wer klopft? –
     Die Saite muß sich schwingen,
     Die Herzen müssen klingen,
     Die Geister müssen singen
     Uns fröhlich zum Empfang. Hrrhussassa.
Wir haben Klang, wir haben Sang
Für euch zum fröhlichen Empfang.
     Hrr, hrr, hrr. etc.

Wer klopft? Wer klopft? –
     Das Schönste wär’ im Bunde,
     Wenn zu der schönen Stunde
     Von jedem schönen Munde
     Ein Kuß uns willig wär’. Hrrhussassa.
Ach, wenn’s nur keine Sünde wär’,
Wir hätten auch danach Begehr.
     Hrr, hrr, hrr. etc.

Collection: 
1839

More from Poet

  • Liebes Neujahr, weißt du was?
    Komm und kränze Geist und Glas.
    Ist drinn Wein, soll’s lieb uns sein,
    Ist drinn Wasser, mach’s zu Wein.

    Solche Wunder mußt du thun,
    Sollen alle Klagen ruhn;
    Lehr’ die Welt, wie Heiterkeit
    Meister wird der...

  • Mit kalter Kost von Schnee und Frost
    Fand sich der Winter ein;
    Wir nehmen an des Ofens Ost
    Nun Platz beim Kerzenschein.
    Jetzt ist der Himmel selten blau,
    Sturm weht vom Sternenplan:
    Drum bau’n den Himmel wir uns schlau
    In unserm Stübchen an....

  • Der Tage kürzester, die längste Nacht
    Sank auf der Erde Winteröde nieder.
    Die Finsterniß mit bleiernem Gefieder
    Hat ihren Sieg auf Erden nun vollbracht.

    Jetzt wendet steigend sich der Sonne Lauf;
    Es wächst der Tag gleich einem Kind’ auf Erden.
    Gemach...

  • Seht und hört den tollen Knaben
    Auf dem Christmarkt, wie er schreit,
    Alles, Alles will er haben,
    Weil ihn Alles hoch erfreut.

    Hier behelmte, blanke Ritter,
    Dort das Lämmchen schmuck und kraus,
    Hier des Säbels Flamm’ und Flitter,
    Dort der Garten...

  •      

    Unterm Schnee liegt öd’ und traurig,
    Klang- und lautlos, bang’ und schaurig,
    Aller Erdenschmuck versteckt
    Und mit ernster Nacht bedeckt.

    Unterm Schnee ruht vieles Leben,
    Das, dem Jenseits hingegeben,
    Zur Vergangenheit erstarrt,
    ...