Epistel an Susalis. Im Rosenmonath 1790.
Susalis, seufzest du wieder!
Birgt sich die Sonne des Glücks
Abermahls unter ein Wölkchen?
Siehest du trauriges Blicks
Auf die blühende Rose?
Ach, ich hatte sie lieb,
Eh’ der kommende Frühling
Ihre Knospe noch trieb.
Ich lobsinge dem Schöpfer,
Daß er leben mich ließ;
Denn wir wissen es alle,
Rosendüfte sind süß
An der stützenden Krücke
Dem vermagerten Greis,
Unterm Haare wie Silber
Oder glänzendes Eis.