Sonst und Jetzt an Selmar

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Sonst weckte freundlich mich aus sanftem Schlummer
Dein süßer Kuß, zwar nur im Traum geküst;
Und frey von jedem Seelenkummer
Ward jeder junge Tag begrüst.
Jetzt, Selmar, flieht der Gott, den Mohn umkränzet,
Das Lager, wo mein Auge schlaflos weint,
Bis mir Aurora’s Purpur glänzet,
Und Phöbus wieder scheint.

Sonst schlug mein Herz vom seligsten Entzücken
Bey jedem Brief, der Treue Unterpfand;
Und, ach! mit wonnetrunk’nen Blicken
Küßt’ ich die Züge deiner Hand.

Collection: 
1802

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