Aus deinen grauen Augen droht,
mir so vertraut,
wie ein erstarrter Klagelaut
mit bleichen Zügen ein Verbot;
ich weiß, auch du ... Du warst einst Braut.
Das hat in deinen Blick gebracht
dies fahle Licht,
das durch die schwarzen Wimpern bricht;
mir ist, als sahst du einst die Nacht
von Angesicht zu Angesicht.
O komm und gieb mir deine Hand;
in dein schwarz Haar
nimm diese rote Lilie dar,
und um dein dunkelblau Gewand
dies goldne Gürtelschlangenpaar.
So führe mich, indeß du weinst,
den langen Pfad.
So kommen wir der Nacht genaht
und beten beide: Mutter! einst –
wir übten Beide schon Verrat!
Dann legt, indeß wir niederknien,
dann legt die Nacht
auf deines Haares schwere Pracht
die Hand – und flüstert: Liebe ihn,
der sich und Andre friedlos macht!
Dann hören deine Thränen auf,
dann kommt ein Stern;
der winkt so neu, so neu, so fern,
dein graues Auge schaut hinauf,
dein dunkles Auge ... Sinke, Stern!