Auf den Tod
meines lieben Söhnleins Hermann.
9. März 1872.
Sobald der Stork so kommt und gôht
Und oim koi’ Büable liega lôht,
Klagt meanger Ma’: „wia gôhts doch leatz,
Dear Jomer bricht mer schau’ noh s Heaz!“
Uff oi’ môl fluicht der Stork derhear
Und sait: „dô hauni dei’ Begeahr,
A Büable schö’ und kugelrund,
Siggsch? Hebbs nu’ ouf, Gott bhüat ders gsund!“
Und d Freud ischt lout im ganza Hous,
Ma’ geit en nobla Gvatterschmous,
Ma’ lacht und sinnt schau’ hear und hi’,
Und macht weitschichte graußi Plä’.
Ma’ ballt a rum, singt: „Reita Roß,
Und z Ulm dô stôht a guldis Schloß;
Doch parlat ear nu’ „ä und a“,
Nôch moint der Dätte wunder wa!
Und s Büable grôht und gronat reacht,
Ma’ lobts und sait: „bischt du a Kneacht!
So geits it vill im Schwôbaland,
Du gôhscht deim Vater bald an d Hand.“
Was gschieht? I gang der Arbet nô,
Uff oi’môl, los, was hair i dô?
A Schreia, daß mis inna fruit!
Was saget se? S klei’ Büable zuiht.
I lauf glei, was i laufa ka',
D Leut weichet ous und stauhnt nô na'
Und luaget, was des Ding bedeut,
Und frôget: „ischt dear Ma' au gscheid?“
Renn d Stiaga nouf in d Stuba nei’,
Dô leit mei’ Kind in Gichterpei’,
As thuat dô noh a Schneafzger drei –
Und ous ischt s Leaba und verbei.
Stahnt stauchaweiß beim Bettle da’,
Und wo mi nimma heba ka’,
Dô sink i seall zum Stearba krank
Zum Weib na’ uff da Stubabank.
Was ischt der Mensch und äll sei’ Luscht,
Sei’ Freud, sei’ Sorg? Sag: „umasuscht,“
Wenns gotzig Büable gäh oim stirbt,
Am Dolder oim der Bom verdirbt!
I hein a Weile füar me na’
Nôch guck i s Büable wieder a’
Und sag mit Job: „Der Hearr hôts gea’
Ear ka' mer s Gschenk au wieder nea’.
Bhüa Gott, mei’ Kind, bhüa Gott, mei’ Schatz,
Dô nimm au noh da letschta Schmatz.
Mer könnet s Weile schau’ verwata,
Nôch trait müs au ins Mesmers Gata.“