Du, Deutschlands erste Denkerinn,
In jeder Kunst Kalliopens erfahren,
Und weiser, als vor grauen Jahren
Der Griechen kühne Felsenspringerinn.
Mir fehlt die Kraft mit unversuchten Schwingen
Dir nach ins Heiligthum Aoniens zu dringen:
Doch strebt mein Geist dorthin, und nach Philosophie,
Allein mit oftmahls unbelohnter Müh
Läßt da mich Wahn und Irrthum gleiten,
Wo dein geübter Fuß wagt männlich fortzuschreiten.
An Elisen
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Stella an den Geliebten.
Könnt’ ich dein Herz für mich allein gewinnen,
Ich tauschte nicht mit großen Königinnen;
Ich würd’ entzückt den Rest von meinem Leben
Für deine Küße geben.O! fühltest du der Seele banges Schmachten,
Du würdest mehr... -
Sonst weckte freundlich mich aus sanftem Schlummer
Dein süßer Kuß, zwar nur im Traum geküst;
Und frey von jedem Seelenkummer
Ward jeder junge Tag begrüst.
Jetzt, Selmar, flieht der Gott, den Mohn umkränzet,
Das Lager, wo mein Auge schlaflos weint,... -
Selbstunterhaltung, in der Mitternachtstunde.
„– Ο süsse Gesellschaft! Ο große und hohe Ge-
sellschaft! unsre Vernunft, unser Schutz-
engel, und unser Gott! dann sind uns
diese am nächsten, wenn Andre am weitesten
von uns... -
Wer schildert sie des Herzens reine Wonne
Die mich durchbebt, wann endlich sich die Sonne
In Dunkel hüllt, und mir der Stern erscheinet,
Der uns vereinet.Dann fliehen sie, die lang’ ersehnten Stunden,
Bey dir dahin, als wären sie Sekunden,
Ich spähe... -
Kaum hatte, von Minerven zum Olymp getragen,
Prométheûs Feuer von dem Sonnenwagen
Den Sterblichen gebracht, als oft aus Unverstand,
Trotz seiner Warnung, Knab’ und Mädchen sich die Hand
Verbrannten. Himmel! welche Klagen
Erhuben hier die Mütter! Haben wir der...