Am Feierabend

          

Hätt' ich tausend
Arme zu rühren!
Könnt' ich brausend
Die Räder führen!
Könnt' ich wehen
Durch alle Haine!
Könnt' ich drehen
Alle Steine!
Daß die schöne Müllerin
Merkte meinen treuen Sinn!

     Ach, wie ist mein Arm so schwach!
Was ich hebe, was ich trage,
Was ich schneide, was ich schlage,
Jeder Knappe thut es nach.
Und da sitz' ich in der großen Runde,
Zu der stillen kühlen Feierstunde,
Und der Meister spricht zu Allen:
Euer Werk hat mir gefallen;
Und das liebe Mädchen sagt
Allen eine gute Nacht.

Collection: 
1906

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  •           

    Ich hört’ ein Bächlein rauschen
    Wohl aus dem Felsenquell,
    Hinab zum Thale rauschen
    So frisch und wunderhell.

         Ich weiß nicht, wie mir wurde,
    Nicht, wer den Rath mir gab,
    Ich mußte gleich hinunter
    Mit meinem Wanderstab...

  •                

    Das Wandern ist des Müllers Lust,
              Das Wandern!
    Das muß ein schlechter Müller sein,
    Dem niemals fiel das Wandern ein,
              Das Wandern.

    Vom Wasser haben wir’s gelernt,
              Vom Wasser!
    Das hat nicht...

  •                

    Ich schnitt' es gern in alle Rinden ein,
    Ich grüb' es gern in jeden Kieselstein,
    Ich möcht' es sä'n auf jedes frische Beet
    Mit Kressensamen, der es schnell verräth,
    Auf jeden weißen Zettel möcht' ich's schreiben:
    Dein ist mein Herz,...

  • Ihr Blümlein alle,
    Die sie mir gab,
    Euch soll man legen
    Mit mir in's Grab.

         Wie seht ihr alle
    Mich an so weh,
    Als ob ihr wüßtet,
    Wie mir gescheh'?

         Ihr Blümlein alle,
    Wie welk, wie blaß?
    Ihr Blümlein alle,
    ...